Rofo 2009; 181 - WS401_2
DOI: 10.1055/s-0029-1221209

Mammakarzinom und Thermotherapie

SO Pfleiderer 1, PA Baltzer 1, WA Kaiser 1
  • 1Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena

In den letzten Jahren erscheinen zunehmend Berichte über neue minimal invasive Therapieansätze in der Behandlung des Mammakarzinoms, die im Gegensatz zu anderen Tumorentitäten wie Leber- oder Nierenmalignomen eine primär kurative Intension verfolgen und sich an den Ergebnissen der brusterhaltenden Therapie messen müssen.

Die einzelnen Prozeduren wie die interstitielle Lasertherapie (ILT), die Radiofrequenzablation (RF), die Mikrowellentherapie (MW) oder der fokussierte Ultraschall (HIFU), die Tumoren durch Hitze zerstören, und die Kryotherapie (Kryo), die den Tumor durch rasche Abkühlung abtötet, werden vorgestellt und ihre Unterschiede aufgezeigt.

Alle bisher publizierten Berichte über die bisher noch als experimentell einzustufende perkutane Thermoablation von Mammakarzinomen kommen zu dem Ergebnis, dass eine vollständige Zerstörung des Tumors nur in frühen Stadien bis T1c sicher möglich ist. Bei fortgeschritteneren Karzinomen waren in der Mehrzahl der Fälle histologisch vitale Karzinomreste nachweisbar. Übrigbleibende Anteile von carcinoma in situ am Rand der Ablationszone, die in einigen Studien beobachtet wurden, spiegeln zusätzlich die gegenwärtige Limitation der perkutanen Methoden wider.

Neue minimal invasive Methoden sollten dem offen chirurgischen Vorgehen ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen sein und eine vollständige Tumordestruktion mit negativen Rändern erreichen. Nur eine sichere, lokale Tumorkontrolle wird sicherstellen können, dass diese minimal invasiven Methoden in Zukunft auf eine breite Akzeptanz stoßen werden.

Lernziele:

  • Ratio zur Evaluierung neuer perkutaner, thermoablativer Methoden zur minimal invasiven Behandlung von Mammakarzinomen.

  • Patientenselektion für diese minimal invasiven Tumorablationen.

  • Unterschiede der einzelnen Verfahren, wie ILT, RF, MW, HIFU und Kryo.

  • Limitationen der perkutanen Ablationsverfahren.

  • Zukunftsperspektiven der perkutanen Ablationsbehandlung von Brusttumoren.

Korrespondierender Autor: Pfleiderer SO

Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Erlanger Allee 101, o7747, Jena

E-Mail: Stefan.Pfleiderer@med.uni-jena.de