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DOI: 10.1055/s-0029-1221181
Interventionelle Therapie des Schlaganfalls: Wertigkeit der ia Lyse
Schlaganfall ist eine der häufigsten Ursachen von Morbidität und Mortalität. Körperliche Behinderungen und kognitive Defizite als Folgen des Infarktes sind mit erheblichen Kosten verbunden. Aufgrund der Pflegebedürftigkeit der Patienten ist der Schlaganfall eine der teuersten Erkrankungen.
Nach dem Verschluss eines hirnversorgenden Gefäßes wird ein Teil des nachgeschalteten Hirngewebes über Kollateralen mit Blut versorgt und damit vorübergehend vor der Nekrose bewahrt. In der Folgezeit kann dieses Gewebe, die Penumbra, regenerieren oder untergehen. Dies ist davon abhängig, ob sich das verschlossene Gefäß rekanalisiert. Die spontane Rekanalisationsrate durch Aktivierung der körpereigenen Thrombolyse dauert zu lange und führt nur in etwa 25% zu einer Wiedereröffnung des Gefäßes.
Ziel der modernen Therapie des Schlaganfalles ist die schnellst mögliche Wiedereröffnung der verschlossenen Hirngefäße.
Die intravenöse Thrombolyse ist derzeit nur im Zeitraum bis 3, ev. 4.5 Stunden (ECASS 3) erlaubt und führt nur in etwa 44% zu einer Rekanalisation.
Durch den Einsatz endovaskulärer Techniken kann die Rekanalisation verbessert und die Verschlusszeit verkürzt werden; im Rahmen der PROACT Studie konnte die A. cerebri media in 66% eröffnet werden. Durch Einsatz moderner Techniken können Rekanalisationsraten bis 80% erzielt werden.
Wir vergleichen die Ergebnisse der medikamentösen Thrombolyse mit Methoden der endovaskulären Schlaganfallbehandlung und beschreiben neue Techniken der mechanischen Thrombektomie mittels Aspiration, Einsatz moderner Retriever Systeme (Phoenox, Catch, Merci) und die Technik, den Verschluss durch einen Stent offen zu halten.
Lernziele:
Kenntnis der wichtigsten Behandlungsmethoden des akuten Schlaganfalles
Grundkenntnisse der großen Schlaganfall-Therapie-Studien und ihrer Ergebnisse
Erlernen von Fertiggkeiten für ein effizientes diagnostisches und interventionell-radiologisches Management innerhalb einer Stroke Unit
Korrespondierender Autor: Schroth G
Universitätsklinik für Neuroradiologie, Freiburgstrasse 10, CH-3010, Bern
E-Mail: gerhard.schroth@insel.ch