Entitäten mit rundlichem Verschattungsmuster sind die Sarkoidose, Pneumokoniosen, Lymphangiosis carcinomatosa und hämatogene Metastasen. Seltenere Differenzialdiagnosen nodulärer Verschattungen sind Bronchiolitiden, exogen allergische Alveolitis, die Histiozytose, disseminierte Tuberkulose und septische Embolie. In Abhängigkeit von der Größe ist eine Einteilung in Mikronoduli und Noduli üblich, Befunde größer als 3cm werden als Raumforderungen (engl. masses) bezeichnet. Durch eine präzise Lokalisationsanalyse der Knötchen ist eine Zuordnung zu den von Weibel beschriebenen anatomischen Kompartimenten möglich. Eine regelhafte Verteilung in unmittelbarer Nähe der bindegewebigen Leitstrukturen ist das Kriterium interstitieller Noduli, also vornehmlich bei perilobulärer, peribronchovaskulärer und peribronchiolärer Lokalisation. Von den peribronchiolär lokalisierten interstitiellen Noduli werden die sog. „air space nodules“ unterschieden. Diese „azinären“ Verschattungen sind Ausdruck einer bronchogen fortgeleiteten Entzündung mit Infiltration in der Grenzzone zwischen interstitiellen und alveolären Kompartimenten. Demgegenüber sind regellos verteilte noduläre Verdichtungen ohne Bezug zu den lobulären Leitstrukturen meist hämatogen gestreut.
Lernziele:
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Vermittlung der Charakteristika nodulärer Veränderungen unter besonderer Bezugnahme auf die anatomischen Grundstrukturen des sekundären Lobulus.
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Diskussion des breiten Spektrums an Differenzialdiagnosen nodulärer Veränderungen.
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Fokussierung auf Mischbilder verschiedener Muster mit nodulärer Komponente.
Korrespondierender Autor: Reuter M
Vivantes Klinikum Neukölln, Institut für Radiologie und Interventionelle Therapie, Rudower Str. 48, 12351 Berlin
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