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DOI: 10.1055/s-0029-1221145
MR-Mammographie nach brusterhaltender Therapie
Nach brusterhaltender Therapie (BET) kommt es zu charakteristischen Gewebeveränderungen. In der frühen Phase sind dies Hämatome, Serome und frische Fettgewebsnekrosen. In der MR-Mammographie haben Einblutungen und Serome in Abhängigkeit vom Alter spezifische Signalintensitäten. Im Folgenden kommt es zu Resorptions- und Reparaturprozessen. Das zunächst gut vaskularisierte Granulationsgewebe wandelt sich später in fibrosiertes Narbengewebe um. Frisches Narbengewebe reichert meist mäßig und verzögert Kontrastmittel an. In einigen Fällen kann es jedoch auch zu fokalen Anreicherungen kommen, die den Malignomausschluss beinträchtigen. Aufgaben der Radiologie sind daher präoperativ ein exaktes Staging und eine gute Tumormarkierung. Hiermit kann die Rate an postoperativ verbliebenen Tumorresten reduziert werden. Im Verdachtsfall sollte allerdings eine MR-Mammographie durchgeführt werden, da die Diagnostik verbliebener nicht verkalkender Karzinomanteile mit den konventionellen Methoden postoperativ meist noch schwieriger ist. Als Folge der Strahlentherapie und Axilladissektion kann es zu einer Ödembildung kommen, welche auf den T2-gewichteten Sequenzen durch eine diffuse Signalintensitätserhöhung des Brustgewebes charakterisiert ist. Im Allgemeinen bilden sich diese Veränderungen in den ersten zwei Jahren nach Beendigung der Strahlentherapie zurück. Mit zunehmender Fibrosierung nimmt die posttherapeutisch bedingte Kontrastmittelanreicherung des Brustgewebes ab, so dass in der MR-Mammographie eine gute Unterscheidung zwischen Narbe und Rezidivtumor möglich ist.
Lernziele:
Der gezielte Einsatz der MR-Mammographie nach brusterhaltender Therapie dient der Problemlösung bei erschwerter Beurteilbarkeit bzw. diagnostischen Unklarheiten in den konventionellen Methoden. Die Kenntnis charakteristischer Veränderungen nach Operation bzw. Strahlentherapie ist für eine korrekte Bildinterpretation unerlässlich.
Korrespondierender Autor: Wunderlich P
TU Dresden, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden, Dresden
E-Mail: petra.wunderlich@uniklinikum-dresden.de