Rofo 2009; 181 - RK410_1
DOI: 10.1055/s-0029-1221144

Mammographie und Ultraschall

A Rieber-Brambs 1
  • 1Städt. Klinikum München, Klinikum Neuperlach, Institut f. Diagnostische u. Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, München

Weit mehr als 70% aller Mammakarzinome werden heute brusterhaltend operiert, in den meisten Fällen erfolgt eine postoperative Radiotherapie. Das Nachsorgeprotokoll umfasst in den ersten 3 Jahren eine halbjährliche Mammographie der betroffenen Seite sowie eine jährliche Mammographie der kontralateralen Brust. Danach wird lebenslang eine jährliche Mammographie bds. empfohlen, da nicht nur die Gefahr eines Rezidivs besteht, sondern auch das Risiko für die Entstehung eines Karzinoms auf der Gegenseite deutlich erhöht ist.

Empfohlen wird eine 2-Ebenen-Mammographie, die meistens mit einer Sonographie kombiniert wird. Typische mammographische Befunde sind eine Asymmetrie, eine Hautverdickung, eine verstärkte netzförmige Zeichnung der Mamma sowie eine mehr oder minder ausgeprägte Narbenbildung, die bandförmig oder auch nodulär imponieren kann. Im weiteren Verlauf können Liponekrosen auftreten, die z.T. nur partiell verkalken. Manchmal kann dies von malignen Mikroverkalkungen nicht zu differenzieren sein.

Die Sonographie ist ein sehr gutes additives Verfahren, z.B. ist das sonographische Bild der verdickten Cutis und des Ödems eindeutig. Der sonographische Rezidivausschluss kann schwierig sein und auch Liponekrosen bereiten häufig diagnostische Probleme. Die Narbenregion kann aufgrund einer echoarmen nodulären Darstellung mit unscharfer Berandung und den dorsalen Schallschattenbildungen einem Rezidiv täuschend ähnlich sehen. In diesen Fällen helfen nur Biopsie oder MRT.

Die Nachsorge nach Silikonimplantaten oder autologen Rekonstruktionen vor allem mit TRAM-Flap stellen eine besondere mammographische und sonographische Herausforderung dar. In vielen Fällen wird man aufgrund der nur mangelnden Beurteilbarkeit mit diesen Verfahren auf eine MR-mammographische Abklärung drängen.

Lernziele:

  • Nachsorgeprotokoll

  • Mammographische und sonographische Darstellung von

a. Narben

b. Rezidiven

c. Liponekrosen

d. postradiogenen Veränderungen

e. Silikonimplantaten

f. autologen Rekonstruktionen

Korrespondierender Autor: Rieber-Brambs A

Städt. Klinikum München, Klinikum Neuperlach, Institut f. Diagnostische u. Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Oskar-Maria-Graf-Ring 51, 81737 München

E-Mail: a.rieber@kh-neuperlach.de