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DOI: 10.1055/s-0029-1221062
CT-Koronarangiographie: Plaque- und Stenosedetektion
Die CT-gestützte Koronarangiographie hat sich in den letzten Jahren in der Primärdiagnostik der KHK etabliert. In ersten Leitlinien wird eine „Gatekeeping“ Funktion formuliert. Der klinisch sinnvollste Einsatz der Methode erfolgt bei symptomatischen Patienten mit einer mittleren Vortest-Wahr¬scheinlichkeit für eine koronare Herzerkrankung (KHK).
In klinischen Studien wurde die CT-Koronarangiographie in den letzten Jahren als mögliche Alternative zum Herzkatheter zur Lumendarstellung der Koronarien untersucht, dabei wurden im Vergleich sehr hohe Sensitivitäten und somit sehr gute negativ-prädiktive Werte erreicht. Für den einzelnen Patienten wird bei negativem Testresultat oder unauffälliger Koronararteriendarstellung eine KHK mit hoher Sicherheit ausgeschlossen. Das prognostische Potenzial der CT-Koronarangiographie wurde über den Vergleich zum Herzkatheter hinaus in ersten klinischen Verlaufsstudien bestätigt.
Die CT-Koronarangiographie ermöglicht jedoch über die dreidimensionale Lumendarstellung hinaus auch eine Plaquedarstellung. Die Plaquedarstellung bietet bei asymptomatischen Patienten die Möglichkeit durch Erfassung der gesamten Plaquelast eine prädiktive Risikoabschätzung zu erzielen. Erste Softwarepakete zur Quantifizierung der Plaquelast werden derzeit von der Industrie vorgestellt. Das Plaqueimaging schließt die Erfassung von verkalkten und nicht-verkalkten Plaqueanteilen ein und geht somit weit über die sehr eingeschränkten Möglichkeiten des Kalk-Scorings hinaus.
Die CT-Koronarangiographie ist eine Methode in Evolution, die seit Einführung der 64-Zeilen Generation eingeschränkt sinnvoll und mit aktuellen CT-Generationen klinisch valide wird. Im Rahmen dieses Refresher-Kurses wird der sinnvolle Einsatz in der Primärdiagnostik der KHK diskutiert.
Lernziele:
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Einsatz der CT-Koronarangiographie zur Lumenvisualisierung in der Primärdiagnostik der KHK
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Einsatz bei symptomatischen Patienten mit einer mittleren Vortestwahrscheinlichkeit
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Plaqueimaging als Weiterentwicklung des Kalkscores
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Einsatz bei asymptomatischen Patienten zur Detektion von vulnerablen Plaques
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Limitationen der Methode: Zeitauflösung und Kontrastauflösung
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Zukünftige CT-Entwicklung: Möglichkeiten zur Verbesserung der Lumen- und Plaquedarstellung
Korrespondierender Autor: Hoffmann MH
Unikliniken Ulm, Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Steinhoevelstr. 9, 89075 Ulm
E-Mail: martin.hoffmann@uniklinik-ulm.de