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DOI: 10.1055/s-0029-1221009
MRI of Pancreatic Cancer – MRT des Pankreaskarzinoms
Die Prognose des Pankreaskarzinoms ist insgesamt schlecht (5a-Überleben ca. 5%), da bei der Diagnosestellung ca. 80% der Tumore aufgrund von Fernmetastasen (Leber, Peritoneum) oder lokaler Gefäßinvasion nicht operabel sind. Die radikale Resektion (R0) ist aber die einzige kurative Behandlungsmethode (5a-Überleben ca. 25–30%). Die Aufgaben der bildgebenden Diagnostik sind 1. Die Detektion, 2. genaues präoperatives Staging (um inoperablen Patienten unnötige Laparotomien zu ersparen), und 3. Differenzierung zwischen Karzinom und fokaler Pankreatitis. Die Kontrastmittel-verstärkte Hydro-MDCT ist die Standardmethode, sie ist allerdings limitiert im Nachweis kleiner Karzinome <2cm mit einer Sensitivität von nur 63–77% sowie im Tumor-Staging hinsichtlich des Nachweises von Lebermetastasen oder Peritonealkarzinose.
Die MRT sollte an einem Hochfeldgerät (1,5–3.0 T) mit Phased-array-Spule durchgeführt werden, Standardsequenzen T1-gew. GRE ohne und mit spektraler Fettsättigung sowie T2-gew. TSE-Sequenzen (mit Fettsättigung) in Atemstillstandstechnik (Schichtdicke max. 5mm). Eine Dünnschicht-MRCP verbessert die präoperative Demonstration von Pankreaskopftumoren und kann zur Differenzierung Karzinom – fokale Pankreatitis beitragen. Kontrast-verstärkte Serien sind unverzichtbar: Gadolinium-verstärkte dynamische T1-gew. 3D-GRE mit isotropischen Pixeln (VIBE) ermöglichen Sekundär-Rekonstruktionen (MPR, CPR). Die Gadolinium-verstärkte T1 3D-GRE sind vor allem für den Nachweis der Gefäßinvasion (bei unklarer CT) und bei zystischen Tumoren hilfreich. Das organ-spezifische MR-Kontrastmittel Mangafodipir zeigt eine selektive Anreicherung in Leber und Pankreas. Mit der Mangafodipir-verstärkten MRT sind kleine Tumore mit hoher Kontrastauflösung darstellbar. Die Domäne der MRT ist überdies der Nachweis von Lebermetastasen in Subzentimetergröße, die der CT entgehen können. Die MRT ist bei der oft schwierigen Differenzialdiagnose Karzinom oder fokale Pankreatitis eine wertvolle Hilfe (sogenanntes „duct penetrating sign“ bei fokaler Pankreatitis).
Lernziele:
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Optimierung der Untersuchungsprotokolle der Pankreas-MRT bei V.a Tumor.
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Indikationen für die Durchführung einer Pankreas-MRT
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Typische bildgebende Befunde bei Pankreaskarzinom und bei der wichtigen Differenzialdiagnose fokale Pankreatitis.
Korrespondierender Autor: Schima W
Krankenhaus Göttlicher Heiland, Abteilung für Radiologie und bildgebende Diagnostik, Dornbacher Strasse 20–28, 1170, Wien
E-Mail: wolfgang.schima@khgh.at