Telemedizin und Psychotherapie – Empathie durch das ferne Cyberspace?

Telemedizin-Behandlung mit webbasierter Distanz?

Prof. Stephan Zipfel

Die Telemedizin gilt als vergleichsweise junger und rasch wachsender Bereich des Gesundheitssystems. Unter Telemedizin versteht man die Erbringung konkreter medizinischer Dienstleistungen in Überwindung räumlicher Entfernungen durch Zuhilfenahme moderner Informations- und Kommunikationstechnologien. Bereits heute sind die folgenden Bereiche etabliert:

Übertragung radiologischer Aufnahmen zwischen Praxen und Zentren zur Erst- oder Zweitbegutachtung und Diagnosestellung; Telekonsil – Fernzugriff auf Wissen oder Erfahrung eines Spezialisten, insbesondere auch in ländlichen, strukturschwachen Gebieten; Telemonitoring – Fernüberwachung eines Patienten, der sich nicht im Krankenhaus oder einer Praxis befindet; „häusliche Betreuung” – Telebasierte Betreuungs- und Überwachungsleistungen im Haus des vorwiegend älteren Patienten.

Der Einsatz der Telemedizin birgt großes Potenzial in fast allen medizinischen Disziplinen. Er kann sowohl bei der Diagnostik als auch bei der Therapie helfen, die Qualitätsstandards in der medizinischen Versorgung zu steigern und damit auch moderne diagnostische und therapeutische Verfahren für den ländlichen, zumeist unterversorgten Raum zur Verfügung zu stellen. Ein Beispiel hierfür ist die Teleradiologie, die bereits heute im klinischen Alltag eine Vorreiterrolle einnimmt..

Literatur

• 1 Hohagen F. Internet-based psychotherapy.  Psychother Psych Med. 2009;  59 158
• 2 de Zwaan M, Zipfel S, Herzog W. et al . EDNET – eating disorders diagnostic and treatment network.  Psychother Psych Med. 2009;  59 110-116
• 3 de Zwaan M. Psychotherapy research: research funding's stepchild?.  Psychother Psych Med. 2009;  59 109
Weitere Literatur kann beim Autor angefordert werden.