Klinische Neurophysiologie 2009; 40 - A43
DOI: 10.1055/s-0029-1216065

Wann ist der Einsatz der MR-Spektroskopie diagnostisch sinnvoll?

H Lanfermann 1
  • 1Hannover

Die MR-Spektroskopie (MRS) ermöglicht die nicht invasive Messung zerebraler Metabolite. Damit ist der Einsatz dieses Verfahren insbesondere bei der Diagnostik und Therapiekontrolle angeborener Stoffwechselstörungen sinnvoll. Zudem kann die MRS wichtige Beiträge hinsichtlich der Detektion, Graduierung und Differenzialdiagnose zerebraler Neoplasien liefern. So gelingt es in den meist heterogenen Tumoren mittels spektroskopischer Bildgebung die Regionen zu identifizieren, die fokal entdifferenzieren. Damit können die Zielpunkte für eine stereotaktische Biopsie aber auch Bestrahlungskonzepte optimiert werden. Von zunehmender Bedeutung ist die MRS bei der Erfassung zerebraler Veränderungen bei Multipler Sklerose (MS). Bereits Patienten mit klinisch isolierten Syndromen (CIS), bei denen im weiteren Verlauf eine MS diagnostiziert wird, weisen erhebliche Änderungen des zerebralen Metabolismus auf. Zudem konnte im Gegensatz zur konventionellen MR-Diagnostik eine relativ enge Korrelation mit dem Schweregrad der Erkrankung nachgewiesen werden. Entsprechend wird aktuell diskutiert, die MRS bei internationalen Therapieverlaufsstudien einzusetzen. Im Vortrag werden diese drei wesentlichen Einsatzgebiete der MRS vorgestellt und Perspektiven für weitere Erkrankungen entwickelt.