Aktuelle Dermatologie 2010; 36(3): 73-82
DOI: 10.1055/s-0029-1215077
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tiefes chemisches Peeling mit Phenol – Renaissance eines Goldstandards?

Deep Chemical Peeling with Phenole – Renaissance of a Gold StandardT.  Walker1 , L.  Wiest2 , A.  Boer3 , C.  Bayerl1
  • 1Klinik für Dermatologie und Allergologie, Dr. Horst Schmidt Kliniken, Wiesbaden
  • 2Hautärztin, Residenzstraße 7, München
  • 3Dermatologikum Hamburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
28. September 2009 (online)

Zusammenfassung

Chemische Peelingverfahren zur Hautverjüngung haben in der Geschichte der Medizin eine lange Tradition. Bereits im Papyrus Ebers wurden vor 3500 Jahren erste chemische Peels beschrieben. Das Phenol-Peeling wurde in den 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts von Laienoperateuren in den USA durchgeführt. Baker und Gordon modifizierten die Lösung und der wissenschaftliche Durchbruch mit Anerkennung der Methode erfolgte in den 60er-Jahren. Seither ist es eine Standardmethode der Hautverjüngung. Mit Einführung der Lasertechnologie wurde das Phenol-Peeling zurückgedrängt. Mit einiger Erfahrung nach CO2-Laser skin resurfacing wurde allerdings auch diese Methode wegen der Nebenwirkungen und der teils unbefriedigenden kosmetischen Ergebnisse wieder verlassen. Einige neue Lasersysteme sind zurzeit auf dem Markt, müssen sich aber erst bewähren und ihr Stellenwert wird sich erst in einigen Jahren zeigen. Das tiefe Peeling mit Phenol bietet sehr gute und verlässliche Ergebnisse, die darüber hinaus lang anhaltend sind. Es handelt sich hierbei aber um eine dermatologische, invasive Maßnahme, die Erfahrung und einer intensiven Patientenführung bedarf. Die kosmetischen Ergebnisse sind überzeugend und führen zu einer hohen Patientenzufriedenheit.

Abstract

Chemical peels have been well known for thousands of years. In the Papyrus Ebers the first chemical peels have been described. Deep chemical peels were performed by lay surgeons in the 40s in the US. First clinical investigations and observations were done by Baker and Gordon in the early sixties and by that time chemical peels with phenol were medically accepted and well known in plastic surgery and one of the most used methods for skin rejuvenation. With the development of new ablative laser systems the knowledge and experience of the deep peel got lost. As a matter of fact lasers are an important tool for skin rejuvenation, but sometimes overestimated and long-term effects of new systems are not known or proven. Many laser systems are on the market, whereas the excellent results promised still have to be proven. Deep chemical peeling with Phenol gives long lasting and excellent results. Patient's satisfaction is extremely high related to the cosmetic outcomes.

Literatur

Dr. med. Torsten Walker

Klinik für Dermatolgie und Allergologie
HSK, Wilhelm Fresenius Klinik
Städtische Klinikum Wiesbaden
Lehrkrankenhaus der Universität Mainz

Aukammallee 39
65191 Wiesbaden

eMail: Torsten_Walker@gmx.de