Klin Padiatr 2009; 221 - A67
DOI: 10.1055/s-0029-1214320

Ballondilatation und intraläsionale Steroide – erfolgreiche Therapie einer peptischen Ösophagusstenose

S Dammann 1, M Waurick 2
  • 1Kinder- und Jugendmedizin und
  • 2Abteilung für Endoskopie der Oberschwabenklinik, Ravensburg

Hintergrund: Die Entwicklung einer peptischen Stenose stellt eine wesentliche Komplikation eines langzeitig bestehenden gastro-ösophagealen Refluxes dar.

Falldarstellung: Es wird der Fall eines 15-jährigen, durch eine Chromosomenaberration schwer psychisch, aber nur gering körperlich behinderten Jungen vorgestellt. Der Junge war in den zurückliegenden 4 Wochen durch Unruhe bei der Nahrungsaufnahme und zunehmendes postprandiales Erbrechen aufgefallen. Zum Zeitpunkt der Erstvorstellung erbrach J. bereits nach Aufnahme geringer Flüssigkeitsmengen. Anamnestische Hinweise für eine zurückliegende GÖR-Symptomatik konnten J's. Betreuungspersonen nicht geben.

Methodik: In der ersten in Allgemeinnarkose durchgeführten flexiblen Endoskopie zeigte sich ein im unteren Drittel bis auf ein Restlumen von wenigen Millimetern stenosierter Ösophagus. Die Schleimhaut war noch mehrere Zentimeter proximal der Stenose im Sinne einer II-III°Ösophagitis verändert. Die primäre Passage durch die Stenose gelang mit dem 5,9-mm-Säuglings-Gastroskop nicht. Trotz der dann im 2 Wochen-Rhythmus durchgeführten Ballondilatationen in Kombination mit einer Omeprazoltherapie konnte keine befriedigende Weite der Stenose etabliert werden. Erst die zweimalige Injektion von Triamcinolon (40mg in 4×0,5ml ED) in die Schleimhaut der Stenose im Abstand von 3 Wochen konnte eine Restenosierung nach erfolgter Ballondilatation verhindern. Nach insgesamt 7 Dilatationssitzungen ist eine akzeptable Ernährungssituation erreicht worden.

Schlussfolgerung: Durch die kombinierte Anwendung von Ballondilatationen und intraläsionalen Steroidinjektionen können auch schwer therapierbare peptische Ösophagusstenosen erfolgreich behandelt werden.