Klin Padiatr 2009; 221 - A28
DOI: 10.1055/s-0029-1214281

Der seltene Fall – Abriss der rechten Lunge vom re. Bronchus intermedius und Oberlappenbronchus

S Wolke 1, M Breuer 1, A Huster 1, F Eckoldt 1
  • 1Klinik für Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Jena, Jena

Hintergrund: Ein Bronchusabriß nach einem kindlichen Verkehrsunfall stellt eine schwere Verletzung dar, die äußerst selten auftritt und deshalb publiziert werden soll.

Methodik: Wir möchten über einen 4-jährigen Jungen berichten, der als Fußgänger von einem Auto erfasst wurde und im weiteren Verlauf einen rechtsseitigen Pneumothorax mit ausgeprägter Leckage trotz suffizienter Thoraxdrainage und Beatmung zeigte.

Ergebnis: Unter dringendem Verdacht auf Verletzung des rechten Hauptbronchus erfolgte die notfallmäßige Thorakotomie. bei welcher ein kompletter Abriß der Lunge vom rechten Oberlappenbronchus und Bronchus intermedius festgestellt wurde. Beide Bronchien konnten nach Rekonstruktion der Bronchusstümpfe problemlos End- zu End reanastomosiert werden. Der weitere postoperative Verlauf gestaltete sich trotz begleitender Lungenkontusion komplikationsfrei. Der Junge konnte schlussendlich bei sehr guter Rekonvaleszens mit einer Restitutio ad integrum entlassen werden.

Schlussfolgerung: Bronchusabrisse bei Kindern infolge eines Verkehrsunfalls sind sehr selten, können aber aufgrund der hohen Elastizität der thorakalen kindlichen Gefäße auftreten. Bei notfallmäßiger Versorgung und technisch durchführbarer Rekonstruktion kann bei weiterem komplikationsfreiem Verlauf mit einem guten Endergebnis gerechnet werden.