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DOI: 10.1055/s-0029-1214280
Eine seltene Ursache für thorakale Schmerzen – spontanes Pneumomediastinum
Hintergrund: In einer Notaufnahme oder Kinderarztpraxis stellen sich oftmals Patienten mit thorakalen Schmerzen vor. In den meisten Fällen findet sich keine schwerwiegende Ursache. Ein spontanes Pneumomediastinum ist extrem selten, wobei die häufigste Grunderkrankung ein Asthma bronchiale ist. In der hiesigen Klinik traten in kurzer Zeit drei Patienten ein.
Fallbericht 1: 11-jähriges Mädchen mit akuten präkordialen Schmerzen und Dysphagie. Kein auslösendes Trauma, keine Grunderkrankung. Untersuchungsbefund: Perikardreiben. Röntgen-Thorax: Pneumomediastinum.
Fallbericht 2: 12-jähriges Mädchen mit akuten Oberbauchschmerzen beim Sport, im Verlauf Dysphagie. Kein Trauma, keine Grunderkrankung. Untersuchungsbefund: Weichteilemphysem im Bereich der Halses. Röntgen-Thorax: Pneumomediastinum mit cervikalem Weichteilemphysem.
Fallbericht 3: 12-jähriges Mädchen mit rezidivierendem Erbrechen seit 4 Tagen, retrosternale Schmerzen, Tachypnoe. Kein Trauma. Untersuchungsbefund: Axilläres Weichteilemphysem. Röntgen-Thorax: Pneumomediastinum mit Weichteilemphysem des Halses und der Axilla.
Schlussfolgerung: Bei Patienten mit thorakalen Schmerzen ist neben der Anamnese eine ausführliche körperliche Untersuchung erforderlich, wobei auf ein Hautemphysem und andere Pneumomediastinum- und Pneumothoraxzeichen geachtet werden muss. Als typische Thorax-Röntgenbefunde gelten neben dem Weichteilemphysem u.a. eine kontinuierliche Darstellung des Zwerchfells, parakardiale Hypertransparenz und das Spinnakerzeichen. In den meisten Fällen bildet sich ein spontanes Pneumomediastinum unter Supportivtherapie innerhalb weniger Tage zurück. Nur selten werden weitere Interventionen notwendig.