Klin Padiatr 2009; 221 - A7
DOI: 10.1055/s-0029-1214260

Operationen angeborener Herzfehler: welche Kinder sind heute noch gefährdet?

F Löffelbein 1, M Siepe 2, C Frank 2, C Schlensak 2, B Stiller 1
  • 1Klinik für angeborene Herzfehler und Pädiatrische Kardiologie, Universitätsklinik Freiburg, Freiburg
  • 2Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie der Universitätsklinik Freiburg, Freiburg

Hintergrund: Angeborene Herzfehler (AHF) stellen die häufigste angeborene Erkrankung dar (1,03% aller Geburten) und bedürfen häufig einer operativen Behandlung. Wie sind die Ergebnisse und worauf ist bei der Elterninformation zu achten?

Methodik: Retrospektive Analyse aller kinderherzchirurgischen Eingriffe im Universitätsklinikum Freiburg von 01/1999–12/2008 hinsichtlich Mortalität und Risikofaktoren.

Ergebnisse: Von den 1141 Herzoperationen wurden 866 mit und 275 ohne Herz-Lungen-Maschine durchgeführt. 98% aller Kinder wurden nach Hause entlassen. 24 Patienten (2,0%) verstarben. Für Neugeborene (272/1141) ergibt sich eine 30-d-Mortalität von 5,9%, für Säuglinge (389/1141) von 1,5%, für Kinder >1 Jahr von 0,6% (480/1141). Als Risikofaktoren ließen sich junges Alter, Frühgeburtlichkeit, Gewicht <2,5kg, univentrikuläres Herz, maschinelle Kreislaufunterstützung (ECMO) und ein sekundärer Thoraxverschluss identifizieren. Das höchste Risiko hatten Neonaten mit einem hypoplastischen Linksherzsyndrom. Myokardiales Versagen und plötzlicher Herztod sind die häufigsten Todesursachen (70%). Bei einfachen Herzfehlern jenseits des 1. Lebensjahres gab es keine Mortalität.

Schlussfolgerungen: Auch bei komplexen Herzfehlern besteht heute eine niedrige Mortalität, wobei das Risikoprofil in den Altersgruppen verschieden ist und den Eltern eine differenzierte Aufklärung zusteht.