Rofo 2009; 181(3): 211
DOI: 10.1055/s-0029-1214208
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Mammografieformen - Bildqualität und diagnostische Effektivität vergleichbar

Further Information

Publication History

Publication Date:
05 March 2009 (online)

 

In den letzten Jahren wurden im Rahmen der Entwicklung digitaler Röntgentechniken 2 mammografische Techniken eingeführt: Die digitale Vollfeld-Mammografie und die digitale CT-Mammografie. Eine österreichische Arbeitsgruppe verglich Bildqualität und diagnostische Effektivität der beiden Verfahren. Eur J Radiol 2008; 67: 487–496

Schueller et al. untersuchten eine Stichprobe von 150 Patientinnen, bei denen in einer auswärtigen Mammografie Läsionen der BI-RADS-Kategorie (Breast-Imaging-Reporting-and-Data-System) 4 oder 5 diagnostiziert worden waren. Sie stellten sich zur Einholung einer 2. Meinung in der Universitätsklinik Wien vor. Das Durchschnittsalter betrug 56 Jahre.

Bei allen Patientinnen wurde sowohl eine digitale Vollfeld-Mammografie als auch eine CT-Mammografie durchgeführt. Schätzten die Mediziner die Läsionen wiederum als BI-RADS 4 oder 5 ein, erfolgte bei den Patientinnen eine Stanzbiopsie oder eine diagnostische Exzision.

Jedes Bild wurde von 5 verschiedenen Untersuchern hinsichtlich der 9 Kriterien Helligkeit, Kontrast, Schärfe, Rauschen, Artefakte sowie Auflösung von Haut, Retromammillärraum, Drüsengewebe und Kalzifikationen bewertet. 2 Radiologen ordneten die Läsionen im Konsensus, teils unter Hinzuziehung eines 2. Radiologen in eine BI-RADS-Kategorie ein.

Hinsichtlich der Bewertung der Bildqualität schnitt die digitale Vollfeld-Mammografie besser ab als die CT-Mammografie. Massenläsionen wurden bei beiden Techniken gleich gut erkannt, bei Kalzifikationen erwies sich die digitale Vollfeld-Mammografie als überlegen.

Die beiden Verfahren unterschieden sich zwar nicht signifikant hinsichtlich ihrer diagnostischen Effektivität (gemessen an Sensitivität, Spezifität, positivem prädiktivem Wert, negativem prädiktivem Wert und Accuracy). Bei der CT-Mammografie waren aber 2 Läsionen als BI-RADS 2 eingestuft worden, die in der Vollfeld-Mammografie als BI-RADS 4 eingeschätzt wurden. Beide Läsionen erwiesen sich histologisch als invasive Karzinome.

Mammografie rechts MLO digitale Vollfeldmammografie (Selenia Dimensions, Lorad, USA), kein Befund (BI-RADS 1), involutiert (ACR 1). Patientin ist 58 Jahre alt (Bild: Radiologische Universitätsklinik Tübingen).

    >