Pneumologie 2009; 63 - P50
DOI: 10.1055/s-0029-1213861

Soforttyp-Allergie auf Rhodiumsalze

R Merget 1, I Sander 1, V van Kampen 1, M Raulf-Heimsoth 1, H Ulmer 2, R Kulzer 3, T Brüning 1
  • 1BGFA, Bochum
  • 2Rehaklinik Irma, Bad Dürrheim
  • 3Degussa, Hanau

Die Platinsalzallergie ist bei Arbeitern in Edelmetallscheidereien und der Katalysatorherstellung häufig. Eine Soforttyp-Allergie auf Salze von Palladium und Iridium wurde jeweils nur einmal berichtet, eine Rhodiumallergie ist bislang nicht bekannt. Ein 27-jähriger atopischer Galvaniseur entwickelte arbeitsbezogenen Fließschnupfen und Atembeschwerden etwa 3 Jahre nach Tätigkeitsbeginn. Er hatte Kontakt zu Salzen von Rhodium, Platin und Gold, konnte seine Beschwerden aber der Exposition zu verschiedenen Rhodiumsalzen zuordnen. Wir führten quantitative Pricktests mit den Natriumchloridsalzen von Platin (Na2PtCl6), Rhodium (Na3RhCl6), Palladium (Na2PdCl4), Iridium (Na3IrCl6) und Gold (NaAuCl4) durch. Quantitative bronchiale Provokationstests erfolgten mit den gleichen Salzen von Platin und Rhodium in vierfach-Dosierungsschritten mit einem APSpro Dosimeter (Cardinal Health, Würzburg) und einem DeVilbiss 646 Vernebler (DeVilbiss, Malsch) an zwei aufeinander folgenden Tagen. Im Pricktest mit Rhodiumsalz zeigte der Patient Quaddelreaktionen bei Konzentrationen von ≥2,1µmol/L (0,216mg Metall/L), mit Platinsalz bei Konzentrationen ≥550µmol/L (107mg Metall/L). Die Dosis-Wirkungskurve mit beiden Metallsalzen war annähernd linear. Pricktests mit Palladium-, Iridium- und Goldsalz waren negativ. In den bronchialen Provokationstests zeigten sich Sofortreaktionen bei of 0,097 nmol Rhodiumsalz (10ng Metall) und 1,55 nmol Platinsalz (293ng Metall). Die Empfindlichkeit auf Rhodiumsalz war somit im Pricktest um den Faktor 256, im bronchialen Provokationstest um den Faktor 16höher als auf Platinsalz. Rhodiumsalze stellen ein weiteres Berufsallergen dar. Es wurde komplette Expositionskarenz gegen Rhodium- und Platinsalze empfohlen.