Klin Monbl Augenheilkd 2009; 226 - R027
DOI: 10.1055/s-0029-1213631

Vorgehen bei intraoperativem Floppy-Iris-Syndrom (IFIS)

HB Dick 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Bochum

Das Intraoperative Floppy-Iris-Syndrom (IFIS) steht im Zusammenhang mit der systemischen Einnahme von alpha1-Antagonisten, wie besonders Tamsulosin. Inzidenz und Ausprägungsgrad von IFIS sind variabel. Das Syndrom geht aber mit einer offenbar erhöhten Komplikationsrate während der Kataraktchirurgie einher, besonders wenn es nicht schon vorher erkannt wurde. Die anamnestische Frage nach der aktuellen oder früheren Einnahme von alpha1-Antagonisten erscheint daher wichtig. Das intraoperative chirurgische Vorgehen bei IFIS beinhaltet pharmakologische Maßnahmen, den Einsatz hochvisköser Viskoelastika und mechanische Pupillenerweiterungsinstrumente. Sphinkterotomie und Pupillenstretching wirken nicht. Die chirurgische Erfolgsquote kann durch den alleinigen oder kombinierten Einsatz Pupillen dehnender, geeigneter Maßnahmen erhöht werden. Der Nutzen eines präoperativen Absetzens der Therapie mit alpha1-Antagonisten wird als sehr fraglich eingestuft.