Einleitung: Laktatbestimmungen am arterialisierten Ohrläppchenblut erfolgen in der Sportmedizin zur Überprüfung des Trainingszustandes. Neuere Methoden erlauben eine nicht-invasive quantitatve Bestimmung von Laktat im Atemkondensat. Es sollte untersucht werden, ob eine Korrelation zwischen der arteriellen Laktatkonzentration und der über die Ausatemluft abgegebenen Laktatmenge besteht.
Methoden: 16 Sportstudierene (9m, 7 w, 23,3±1,5 Jahre, 1,75±8,4cm Körpergröße, 68,9±9,2kg Körpergewicht) wurden auf dem Fahrradergometer nach dem BAL-Schema (mit 50 Watt startend, Steigerung alle 3 Minuten á 50 Watt) ausbelastet. Vor und unmittelbar nach Abbruch der Belastung wurde das Atemkondensat aus 100 L Ausatemluft mittels EcoScreen I gewonnen. Gleichzeitig wurden Blutproben aus dem arterialisierten Ohrläppchen zur Laktatmessung entnommen. Der Energieumsatz wurde aus dem O2-Verbrauch und der CO2-Abgabe berechnet.
Ergebnisse: Unter Ruhebedingungen, betrug die Ventilation 11,5±3,4 L/min und der Energieumsatz von 132±45,6 Watt. Die Laktatkonzentration im arterialisierten Blut betrug 0,93±0,31 mmol/L. In 8,4±2,9 Minuten wurden dabei aus 100 L Ausatmungsluft 1,68±0,39ml Atemkondensat gewonnen. Dabei betrug die Laktatkonzentration in der Atemkondensat 21,4±7,7µmol/L. Pro Minute wurden von den Probanden 4,47±1,71 nmol/min Laktat über die Atmung abgegeben. Nach der Ausbelastung (223±31,6 Watt) stieg die mittlere Laktatkonzentration im Blut bei einer Ventilation von 111,6±21,4 L/min und einem mittleren Energieumsatz von 1207±230 Watt signifikant auf 10,9±1,8 mmol/L (p<0,0001) an. Die Sammelzeit für 100 L Ausatemluft verkürzte sich auf 3,9±1,9min und ergab 1,21±0,44ml Atemkondensat. Während die Laktat-Konzentration in der Ausatemluft gegenüber der Ruheatmung weitgehend unverändert blieb (21,4±7,7 –40,3±23,0µmol/L), stieg die Laktatabgabe über die Atemluft durch die gesteigerte Ventilation auf 13,6±8,6 nmol/min (p<0,01) an.
Diskussion: Während der Energieumsatz und die Laktatkonzentration im arterialisierten Blut während der Belastung auf das 10-fache des Ruhewertes anstieg, erhöhte sich die Laktatabgabe über die Ausatemluft signifikant auf das 3-fache des Ausgangwertes. In weiterführenden Experimenten sind die quantitativen Zusammenhänge zwischen der Laktatkonzentration im arteriellen Blut und der Laktatabgabe über die Atemluft zugeklärt.