Pneumologie 2009; 63 - A3
DOI: 10.1055/s-0029-1213593

Verbesserte Visualisierung und Klassifizierung der pulmonalen Perfusion mittels kontrastverstärkter 4D-MRT

M Eichinger 1, F Risse 2, W Semmler 2, HU Kauczor 3, M Puderbach 1
  • 1Radiologie, DKFZ Heidelberg
  • 2Medizinische Physik in der Radiologie, DKFZ Heidelberg
  • 3Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinik Heidelberg

Einleitung: Die Lungenperfusion ist wichtige Voraussetzung für Gasaustausch und –transport und somit für die Lungenfunktion. Aufgrund hypoxischer Vasokonstriktion, oft infolge einer gestörten regionalen Ventilation, kann die Lungenperfusion gestört sein. Die kontrastmittelgestützte 4D MR-Perfusion wurde in letzter Zeit zur Beurteilung der Lungenperfusion eingesetzt, wobei zu klinischen Zwecken lediglich Subtraktionsbilder herangezogen wurden, die die zeitliche Information nicht berücksichtigen.

In der vorliegenden Arbeit wird ein einfacher Analyseansatz für 4D- MR-Perfusionsdatensätze vorgestellt, der zusätzlich eine Klassifizierung von Perfusionsdefekten erlaubt.

Methoden: Anhand zeitlich hoch aufgelöster kontrastmittelverstärkter 3D MRT-Datensätze von Patienten mit unterschiedlichen pulmonalen Erkrankungen (Cystischer Fibrose, chronischer Thromboembolie, Pulmonalstenose und Vasculitis) wurden pixelbasiert 3 Parameterkarten erstellt: 1) Spitzenenhancement (Sn,max) zur Dedektion reduzierter Perfusion. 2) Die Zeit zwischen arteriellem und parenchymalem Spitzenenhancement (τ) zur Visualisierung von Regionen mit verzögertem Spitzenenhancement. 3) Das Verhältnis von Sn,max/?τ zur Visualisierung sowohl der reduzierten als auch der verzögerten Perfusion.

Ergebnisse: Es wurden 5 verschiedene Perfusionstypen gefunden: 1. Normale Perfusion 2. Verzögerte, nicht reduzierte Perfusion 3. Reduzierte, nicht verzögerte Perfusion 4. Reduzierte und verzögerte Perfusion. 5. Keine Perfusion. Die Typen 1, 3 und 5 können durch Subtraktionskarten visualisiert werden. Die Typen 2 und 4 können nicht durch Subtraktionskarten visualisiert werden.

Diskussion: Die vorgestellt Analysestrategie erlaubt eine einfache Visualisierung und Klassifikation der pulmonalen MR-Perfusion. Die Daten werden ohne Vernachlässigung der zeitlichen Information reduziert und liefern Zusatzinformationen im Vergleich zu den reinen Subtraktionsbildern. Die klinische Bedeutung dieser Zusatzinformationen muss in Zukunft untersucht werden.