Psychother Psychosom Med Psychol 2009; 59 - A050
DOI: 10.1055/s-0029-1208191

Funktionelle Entspannung und Audioanalgesie bei Zahnarztangst

C Lahmann 1, R Schoen 2, P Henningsen 1, J Ronel 1, M Noll-Hussong 1, M Mühlbacher 3, T Loew 4, K Tritt 4, M Nickel 5, S Doering 6
  • 1Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Klinikum rechts der Isar, TU München
  • 2privat
  • 3Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Salzburg, Österreich
  • 4Abteilung für Psychosomatische Medizin, Universitätsklinikum Regensburg
  • 5Klinik Bad Aussee für Psychosomatik und Psychotherapie an der Medizinischen Universität Graz, Bad Aussee, Österreich
  • 6Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsklinikum Münster

Hintergrund: Zahnarztangst ist eine relevante Ursache schlechter Zahngesundheit und damit ein relevantes klinisches Problem. Die meisten betroffenen Patienten bevorzugen nicht-pharmakologische Therapieansätze, weshalb in einer randomisierten Therapiestudie die Effektivität von Funktioneller Entspannung (FE) mit Audioanalgesie (AG) verglichen wurde.

Methodik: 90 Patienten mit Zahnarztangst wurden in der dreiarmigen Studie entweder der FE, der AG oder einer Kontrollgruppe ohne zusätzliche Behandlung randomisiert. Die Intervention erfolgte begleitend zu einer routinemäßigen, in einer Sitzung durchführbaren ambulanten zahnärztlichen Behandlung. Das Outcome wurde mit der Subskala „Zustandsangst“ des State-Trait-Anxiety-Inventory beurteilt.

Ergebnisse: Sowohl FE als auch AG führten im Vergleich zur Kontrollgruppe zu einer signifikant stärkeren Reduktion des Angstniveaus. Die FE war der AG dabei signifikant überlegen. Eine Stratifizierung gemäß der allgemeinen Zahnarztangst der Patienten, dass die FE im Gegensatz zur AG besonders bei hochängstlichen Patienten effektiv war.

Schlussfolgerung: Mit der FE besteht eine sichere und effektive Behandlungsoption zur kurzfristigen, nicht-pharmakologischen Behandlung von Patienten mit Zahnarztangst.