Z Gastroenterol 2009; 47 - P3_38
DOI: 10.1055/s-0029-1191895

Entfernung von asymmetrischem Dimethylarginin (ADMA) durch ein extrakorporales Leberunterstützungsverfahren (Prometheus®)

K Rifai 1, S Bode-Boeger 2, J Martens-Lobenhoffer 2, D Fliser 3, J Kielstein 3, MP Manns 1
  • 1Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Hannover
  • 2Institut für klinische Pharmakologie, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg
  • 3Abt. für Nephrologie, Medizinische Hochschule Hannover

Die Leber steht im Zentrum des Metabolismus von ADMA (asymmetrisches Dimethylarginin), einem Inhibitor der endogenen Nitric-Oxide-Synthase (NOS). Entsprechend spielt ADMA eine pathophysiologische Rolle z.B. bei hepatorenalem Syndrom. Es gibt bislang keine pharmakologische Therapie zur Senkung von ADMA. Auch konventionelle Hämodialyse ist diesbezüglich nicht effektiv, da ADMA eine starke Proteinbindung aufweist. Prometheus® ist ein extrakorporales Leberunterstützungsverfahren, welches sowohl proteingebundene wie wasserlösliche Substanzen effektiv entfernt. Ziel der Studie war eine Untersuchung des Prometheus®-Systems in Bezug auf die Entfernung von hohen ADMA-Spiegeln bei Patienten mit Leberversagen.

Das Patientenkollektiv bestand aus 8 Patienten mit akut-auf-chronischem Leberversagen und gleichzeitigem Nierenversagen. Der mittlere MELD-Score lag bei 22±7 und 7/8 Patienten lagen auf der Intensivstation. Alle Patienten wurden an zwei konsekutiven Tagen mit der Prometheus®-Therapie für je 5±1 Stunden behandelt. Die Plasma-Konzentrationen von ADMA und seinem Stereoisomer SDMA wurden mittels Massenspektrometrie und Gaschromatografie bestimmt.

Die Höhe der ADMA-Konzentrationen war mit dem MELD-Score korreliert (rs=0.58; p<0.0001). Vor dem Start der Prometheus®-Therapie waren die ADMA- und SDMA-Spiegel erhöht (1,3±0,5µmol/l bzw. 1,7±0,4µmol/l). Unter Prometheus® fielen die Plasmaspiegel von ADMA im Mittel um 25% (p<0.0001) und die von SDMA um 22% (p<0.0001). Allerdings trat ein signifianter Rebound der ADMA-Kozentrationen zwischen den beiden Therapiesitzungen auf (p<0.01).

Diese Studie konnte zum ersten Mal zeigen, dass ADMA-Plasmaspiegel effektiv durch ein Leberunterstützungsverfahren gesenkt werden können. Dies könnte eine pathophysiologische Rolle bei den klinischen Effekten der Systeme spielen, da für ADMA eine Senkung von zerebralem und renalem Blutfluss sowie des Herzzeitvolumens gezeigt wurde.