Dtsch Med Wochenschr 1914; 40(25): 1259-1261
DOI: 10.1055/s-0029-1190496
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Nachprüfung der Reinzüchtung des Pockenerregers

G. Seiffert
  • Aus der Zentral-Impfanstalt in München. (Zentral-Impfarzt: Priv.-Doz. Groth.)
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. Juli 2009 (online)

Zusammenfassung

Auf Grund der eigenen Versuche und der kritischen Bewertung der bisher von Fornet zu dieser Frage vorliegenden Publikationen, die nicht als sehr beweisend angesehen werden können, darf gesagt werden, daß bisher nicht die Rein- und Weiterzüchtung des Vakzineerregers als bewiesen angesehen werden kann.

Unsere negativ verlaufenen Versuche, die bei der Nachprüfung auf manche, bisher nicht ausgeschaltete, aber unausbleiblich zu Verwechslungen führende Fehlerquellen stießen, in denen die Möglichkeit eines Irrtums bei den Fornetschen Beobachtungen vielleicht gesucht werden darf, gaben so wenig positive Anhaltspunkte für eine Kultivierbarkeit des Pockenerregers, daß weitere Untersuchungen in dieser Richtung zunächst aufgegeben wurden. Irgendwelche Resultate, die für eine Züchtung sprechen, können nicht mitgeteilt werden. Es darf daher, soweit bisher Arbeiten bekannt sind, eine Reinzüchtung des Vakzineerregers nicht als gelungen zu betrachten sein, noch weniger aber in Berücksichtigung einer Kultivierbarkeit zurzeit mit einer Umwälzung in der bisher geübten Darstellung des Impfstoffes gerechnet werden.

    >