Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2009; 7(2): 24-26
DOI: 10.1055/s-0029-1185645
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Methylphenidat und Zink

Uwe Gröber
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Publikationsdatum:
12. Juni 2009 (online)

Vom Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom sind häufiger Jungen als Mädchen betroffen. Quelle: PhotoDisc.

In den westlichen Industrienationen zählen Aufmerksamkeitsdefizit- bzw. Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) zu den häufigsten neurokognitiven Störungen bei Kindern. Schätzungen gehen davon aus, dass zwischen 5 und 20 % der Schulkinder an diesem Syndrom leiden, das bereits 1845 von dem Frankfurter Kinderpsychiater Heinrich Hoffmann im „Struwwelpeter“ eindrucksvoll beschrieben wurde. Jungen sind häufiger von hyperkinetischen Verhaltensstörungen betroffen als Mädchen. Neben der motorischen Hyperaktivität fallen die Kinder vor allem durch Konzentrationsschwäche und impulsives Verhalten auf. Störungen der schulischen Leistung, soziale Isolation und ein schlechtes Selbstwertgefühl sind häufige Folgen.

Die Entstehung des ADHS-Syndroms ist komplex und bisher noch weitgehend unbekannt. Genetische Einflussfaktoren sowie Störungen im Neurotransmitter- (z. B. Dopamin, Serotonin) und Energiestoffwechsel des Gehirns (ATP-Produktion) sind von zentraler Bedeutung. Hyperkinetische Verhaltensstörungen können sich aber auch auf dem Boden einer frühen Schädigung des Gehirns, Belastungen mit Umweltgiften (z. B. Blei), Infektionen, Autoimmun- und Schilddrüsenerkrankungen entwickeln.

Literatur

  • 1 Toren P. et al . Zinc deficiency in attention deficit hyperactivity disorder.  Biol Psychiat. 1996;  40 1308-1310
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  • 5 Gröber U. Interaktionen: Arzneimittel und Mikronährstoffe. Stuttgart; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2009

Uwe Gröber

Akademie und Zentrum für Mikronährstoffmedizin

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