Dtsch Med Wochenschr 1910; 36(51): 2387-2389
DOI: 10.1055/s-0028-1143298
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Kulturunterschiede bei Paratyphus- und Enteritisbakterien

Reiner Müller
  • Aus dem Hygienischen Institut der Universität in Kiel. (Direktor: Geh. Med.-Rat Prof. Dr. B. Fischer.)
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Publication Date:
22 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Die von mir beim Menschen gefundenen Bakterien der Paratyphusgruppe zeigten zweierlei Wachstumstypen. Bei dem einen Typus fand sich, aber nur unter den geschilderten Kulturbedingungen konstant, eine Schleimwallbildung; der andere Typus, ohne Schleimwallbildung, fand sich ausschließlich bei akuten Durchfällen (typischen Fleischvergiftungen). Die typische Schleimwallbildung kann beim Weiterzüchten der Stämme verloren gehen; dadurch und durch die Versuchstechnik dürften sich die abweichenden Befunde anderer Autoren erklären. Der erste Typus läßt sich von dem zweiten und von der Gärtnergruppe auch durch Raffinoseagar trennen. Bei den Stämmen Rumfleth und Hanstedt der Gärtnergruppe wurden Agglutinationsbefunde gemacht, die mit den Sobernheimschen übereinstimmten; außerdem fanden sich bei diesen Stämmen kulturelle Abweichungen. Aber diese Befunde geben uns nicht das Recht, diese Stämme von der Gärtnergruppe abzutrennen.

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