
Zusammenfassung
1. Der Heliodor ist ein einfacher Apparattyp mit Glühkathodenröhre für Röntgendiagnostik,
der in Beziehung auf Durchleuchtung allen Anforderungen, welche an ein leistungsfähiges
Instrumentarium gestellt werden müssen, entspricht.
2. In der Gleichmäßigkeit der Leistung und in der Möglichkeit, durch jederzeitige
Wiederherstellung derselben Betriebsbedingungen und Erzeugung derselben Strahlenqualität
eine absolut gleichwertige Vergleichsaufnahme einunddesselben Falles zu machen, liegen
die Vorzüge des Apparats für die Herstellung von Röntgenaufnahmen. Uneingeschränkt
gilt dieses für alle Zeitaufnahmen. Momentaufnahmen (in Bruchteilen einer Sekunde)
gestattet bei dem heutigen Stand der Konstruktionstechnik der Glühkathodenröhren der
Apparat nicht. Die Expositionszeit für Lungen beträgt 1 Sekunde, für Magen und Darm
2œ—3 Sekunden. Die Aufnahme der Lungen in einer Sekunde in Atemstillstand ergibt für
die Röntgendiagnostik der Lungenerkrankungen ausreichende Bilder; in Anbetracht des
Vorzugs der gleichwertigen Vergleichsaufnahme wird man den Nachteil der etwas längeren
Exposition ohne Schaden in Kauf nehmen können. Bei Magenaufnahmen kann, falls beschleunigte
und tiefgreifende Peristaltik vorhanden ist, im Einzelfall die längere Exposition
trotz Atemstillstandes störend sich bemerkbar machen, vor allem im Bereich der P.
pylorica (Polygramm). Bei der Aufnahme des Darmes in Atemstillstand wird Verwaschenheit
der Konturen durch peristaltische Bewegungen bei der Expositionsdauer von 2œ bis 3
Sekunden nur ausnahmsweise und dann weniger zu befürchten sein. Herzfernaufnahmen
mit scharfer Begrenzung der Herzränder lassen sich nicht herstellen.
Die weitere Entwicklung der Technik der Röhrenkonstruktion läßt eine Herabsetzung
der Expositionszeit erhoffen, da der Apparat selbst kurzdauernde höhere Belastungen
aushalten dürfte. Für Röntgentherapie ist der Apparat nicht geeignet.