Dtsch Med Wochenschr 1925; 51(11): 427-428
DOI: 10.1055/s-0028-1136562
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Pharmakologie und therapeutische Anwendung des Cadmiums. I. Pharmakologische Wirkungen der Cadmiumsalze1)

Martin Kochmann, Carl Grouven
  • Aus dem Pharmakologischen Institut und der Universitäts-Poliklinik für Hautkrankheiten in Halle a. S.
1) Ausführliche Mitteilung erscheint an anderer Stelle.
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Publication Date:
22 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Das Cadmium gehört seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften sowie seiner Wirkung nach in die Reihe der Schwermetalle und ähnelt vielleicht am meisten dem Zink und Quecksilber. Es besitzt adstringierende Eigenschaften, die bei hohen Konzentrationen in ätzende Wirkungen umschlagen, nachdem eine lokalhyperämisierende Reizung vorausgegangen ist. Die bakterizide Kraft ist im Gegensatz zum Quecksilber nicht sehr groß, doch ist der desinfizierende Einfluß gegenüber Protozoen sehr erheblich. Beim Warmblüter ergibt sich ein Vergiftungsbild, welches einerseits das Cadmium zu den Kapillargiften rechnen läßt (z. B. Arsen), bei dem anderseits auch gewisse Aehnlichkeiten mit Quecksilberwirkungen vorhanden sind.

Auf Grund dieser Ergebnisse könnte man das Cadmium als Adstringens in ähnlicher Weise wie das Zink praktisch versuchen. Dann aber erscheint es nicht ausgeschlossen, daß das Cadmium auch bei der Behandlung der Syphilis eine therapeutische Wirkung entfalten könnte, was die folgenden Mitteilungen des Herrn Kollegen Grouven auch tatsächlich zeigen.

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