Dtsch Med Wochenschr 1908; 34(35): 1505-1507
DOI: 10.1055/s-0028-1135689
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber alimentäre Galaktosurie bei Ikterus1)

Richard Bauer - Assistenten der Klinik
  • Aus der II. Medizinischen Klinik der University in Wien. (Vorstand: Hofrat Prof. Dr. v. Neusser.)
1) Vortrag im Verein für Innere Medizin in Berlin, am 6. Juli 1908.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. August 2009 (online)

Zusammenfassung

Meine bisherigen Untersuchungen scheinen wohl darauf hinzuweisen, daß sowohl bei der Lebercirrhose als auch beim Icterus catarrhalis die Galaktosurie auf eine Funktionsstörung der Leber zurückzuführen ist. In dieser Annahme wurde ich noch durch die jüngst erschienenen Befunde von Sabatowski[2)] bestärkt, der alimentäre Lävulosurie bei Icterus catarrhalis fand. Mit Rücksicht auf die noch immer dunkele Pathogenese des Icterus catarrhalis läge es nahe, das ganze Krankheitsbild aus dieser Leberfunktionsstörung zu erklären; man könnte auch den Icterus als Zeichen der gestörten Leberfunktion im Sinne der Lehre von der Paracholie betrachten, wodurch sich auch die übrigen Symptome als toxisch-infektiös erklären ließen. Ich halte mich aber nicht für berechtigt, so weitgehende Schlüsse zu ziehen. Ich wollte bloß zeigen, daß bei Icterus catarrhalis alimentäre Galaktosurie besteht, die wir bisher nur so erklären können, daß wir bei dieser Krankheit eine primäre, vorübergehende Funktionsstörung der Leber annehmen.

2 Wiener klinische Wochenschrift 1908, No. 22.

2 Wiener klinische Wochenschrift 1908, No. 22.