Dtsch Med Wochenschr 1924; 50(34): 1143-1145
DOI: 10.1055/s-0028-1133770
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Frage des Leukozytensturzes nach intrakutaner Injektion

Helmut Hahn - Volontärarzt
  • Aus der III. Medizinischen Klinik der Universität in Berlin. (Direktor: Geh.-Rat Goldscheider.)
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Publication Date:
22 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die bisher bekannten Verteilungsleukopenien werden ihrem Wesen nach grundsätzlich als identisch erachtet und als charakteristisch für sie eine Veränderung der Leukozytenformel angesehen. Der Annahme, daß nach intrakutaner Injektion regelmäßig ein Leukozytensturz auftritt, muß widersprochen, als Voraussetzung eine Ueberempfindlichkeit vermutet werden. Der Leukozytensturz nach Hautreizung wird als anaphylaktischer Shock bei Allergischen gedeutet, das gegen die früheren Mitteilungen abweichende Ergebnis durch eine Hypothese begründet. Es wird erneut darauf hingewiesen, eine wie große Vorsicht bei der Auswertung von Schwankungen der Leukozytenzahlen notwendig ist.

Nachtrag bei der Korrektur: Vorliegende Ausführungen bilden einen Auszug aus meiner Doktordissertation vom 2. V. 1924 (Berlin). Unterdessen haben Kappis und Gerlach neuerdings in der M. Kl. vom 27. VII. 1924 Ergebnisse von Leukozytenzählungen mitgeteilt, die, soweit sie ohne anderweitigen experimentellen Eingriff vorgenommen wurden, sich weitgehend mit den oben angeführten Befunden decken. Daß die Untersuchungen gänzlich unabhängig voneinander vorgenommen wurden, erhöht den Wert ihrer gegenseitigen Bestätigung.