Dtsch Med Wochenschr 1924; 50(10): 296-298
DOI: 10.1055/s-0028-1133277
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Wärmeregulation bei Mensch und Tier1)

Rahel Plaut in Hamburg 1) Antrittsvorlesung, gehalten am 23. II. 1923 in Hamburg.
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Publication Date:
22 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Muskelzittern und Muskelkontraktionen als Reaktion auf Kälte sind allen Warmblütern gemeinsam.

Der Mensch reguliert im übrigen seine Körpertemperatur im wesentlichen durch die Haut. Die Hautgefäße regulieren die Wärmeabgabe durch Leitung und Strahlung, die Schweißdrüsen durch Wasserverdampfung. Eine chemische Wärmeregulation im engeren Sinn besitzt der Mensch nicht.

Bei unseren Versuchstieren spielt dagegen die chemische Wärmeregulation, das heißt die Regulation der Wärmebildung ohne Zuhilfenahme von Muskelbewegungen, eine große Rolle. Die Hautgefäße können nur wenig, die Schweißdrüsen nichts ausrichten. Die Wasserverdampfung wird von der Lunge und Mundhöhle aus durch den besonderen Mechanismus der Polypnoe besorgt.

Diese Verhältnisse müssen berücksichtigt werden, wenn man aus Experimenten am Tier auf das Verhalten beim Menschen schließen will.