Dtsch Med Wochenschr 1923; 49(2): 49-51
DOI: 10.1055/s-0028-1131778
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Pathogenese der Magenkrebse und über ihren gelegentlichen Ursprung aus angeborenen epithelialen Keimen in der Magenwand (Schluß aus Nr. 1.)

M. Askanazy
  • Aus dem Pathologischen Institut der Universität in Genf
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. August 2009 (online)

Zur Pathogenese der Magenkrebse und über ihren gelegentlichen Ursprung aus angeborenen epithelialen Keimen in der Magenwand1)

Zusammenfassung

Es wird über Beobachtungen von besonderen Magentumoren (Karzinom oder noch nicht geschwulstige Gewebsüberschüsse) mit Agenesie der Gallenblase berichtet. Die Knoten in der Magenwand finden sich häufiger ohne Entwicklungsstörung der Gallenwege, sie bestehen aus eingestülpter Magenschleimhaut, Nebenpankreas, selten auch aus Brunnerschen Drüsen und sind nicht äußerst selten, denn es kann aus eigener Erfahrung über acht solche Bildungen berichtet werden. Es sind Blastoïde, kongenitale Gewebsexzesse, die im Prinzip scharf von dem Wachstumsexzeß der Blastome zu trennen sind. Sie können als atavistische Blastoïde bezeichnet werden, wobei man aber ihren pathologischen Umwandlungen Rechnung tragen muß, die bis zu Einschlüssen undifferenzierter entodermaler Inseln gehen können und manchmal nur mikroskopisch zu entdecken sind. Auch der angeborene Gallenblasenmangel läßt sich, zumal beim Fehlen anderer schwerer Mißbildungen, als Atavismus deuten und somit zwischen Gallenblasendefekt und Pancreas accessorium ein Zusammenhang aufstellen. Ein weiterer Fall zeigt ein Karzinoïd des Magens anscheinend im Eintritt in die karzinomatöse Phase.

Experimentell ist es uns gelungen, fetales Pankreas, Magendarmteile in die Magenwand der Ratte zu implantieren. Die weiteren Ergebnisse sind abzuwarten.