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DOI: 10.1055/s-0028-1131195
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Die Überlastung des rechten Herzens im Elektrokardiogramm 1
1 Nach einem Diskussionsvortrag beim Fortbildungskurs in Regensburg am 24. 5. 1952. (Eichung in allen Abbildungen 1 cm = 1 µV.)Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
21. April 2009 (online)

Zusammenfassung
Die Veränderungen, die sich im EKG bei chronischer Rechtsüberlastung finden, bestehen vor allem in den Zeichen einer Leitungsstörung des rechten Ventrikels (unvollständiger Rechtsschenkelblock). Sie werden im einzelnen besprochen.
Für die Klinik ist die Tatsache sehr wichtig, daß bei chronischer Rechtsüberlastung Leitungsstörungen immer erst in einem fortgeschrittenen Stadium auftreten.
Die Überdehnung des rechten Vorhofs kann zum Auftreten eines P-dextro-cardiale (pulmonale) im EKG führen.
Die Standardableitungen sind zur Unterscheidung von P-dextro-(pulmonale) bzw. P-sinistro-cardiale (-mitrale) und zur Erkennung von geringeren Leitungsstörungen keineswegs ausreichend. Es sollten bei wichtigeren Fällen immer auch die sechs Wilsonschen Brustwandableitungen und möglichst die unipolaren Extremitätenableitungen angefertigt werden.
T-Zackenveränderungen gehören nicht zum Bilde der chronischen Rechtsüberlastung.
Die akute Rechtsüberlastung führt jedoch zu typischen, „koronaren” Veränderungen der T-Zacken in den Brustwandableitungen, bei schweren Fällen auch zu vorübergehenden i.v. Leitungsstörungen.
Anatomisch findet sich bei der chronischen Rechtsüberlastung fast immer auch eine Rechtshypertrophie, im EKG wird sie jedoch durch die Zeichen der Leitungsstörung überdeckt.
Wenn bei einer chronischen Rechtsüberlastung aber eine Rechtsverspätung der Erregung im EKG auftritt, so kann man daraus indirekt auf das Vorliegen einer Rechtshypertrophie schließen.
Es wird dann an einigen Beispielen gezeigt, wie das EKG die klinische und röntgenologische Untersuchung unterstützen kann.