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DOI: 10.1055/s-0028-1130198
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
CT-Cholangiografie - Verbessert Morphin die Darstellung der Gallenwege?
Publication History
Publication Date:
23 January 2009 (online)
Die exakte Kenntnis über die Gallenwegsanatomie ist vor einer Leberlebendspende ein wesentliches Kriterium für ihren Erfolg. Ob eine Prämedikation mit Morphin zu einer Erweiterung und besseren Darstellbarkeit der Gallenwege führt, untersuchten nun Breiman et al. Radiology 2008; 247: 733–737
Bei 45 % aller Patienten werden Besonderheiten in der Anatomie der Gallenwege festgestellt. Für die Operationsvorbereitung vor einer Leberlebendspende ist die Kenntnis der individuellen Situation besonders für die Überlegungen zu Anastomosentechnik bedeutsam.
In einer retrospektiven Untersuchung analysierten R.S. Breiman et al. 143 CT-Cholangiografien von möglichen Leberspendern. 81 Männer und 62 Frauen waren durchschnittlich 37 Jahre alt. 43 erhielten vor der Untersuchung eine Bolusinjektion Morphinsulfat (0,04 mg/kg). 2 erfahrene Radiologen beurteilten die großen und kleinen Gallenwege nach einem Punktesystem. Ihnen war nicht bekannt, ob die Patienten Morphin erhalten hatten oder nicht.
Die Ergebnisse für die Gruppen unterschieden sich nicht. Gallengangsweiten und Visualisation waren durch eine vorangegangene Morphin-Gabe nicht verbessert bzw. erleichtert. Die Übereinstimmungen zwischen den Untersuchern waren hoch. Die Ergebnisse lagen im Widerspruch zu früheren Resultaten, die eine vereinfachte Darstellung nach Morphin-Gabe gezeigt hatten. Die Autoren vermuten, dass dies andere Ursachen habe, wie z.B. eine erweiternde Wirkung des Kontrastmittels selbst oder die Ruhigstellung des Patienten. Ein Nachteil der eigenen Studie sei, dass Morphin immer als Bolus injiziert worden sei. Möglicherweise hätten andere Applikationsformen einen positiveren Effekt.