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DOI: 10.1055/s-0028-1129336
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Das Magen- und Duodenalgeschwür im Kindesalter
Diagnose und TherapiePeptic ulcer in children: diagnosis and treatmentPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
04. Mai 2009 (online)
Zusammenfassung
Innerhalb von 14 Jahren wurden 23 Kinder wegen Gastroduodenalulzera behandelt (0,039% der gesamten stationären Kranken). Akute Ulzera wurden bei Neugeborenen oder im Anschluß an große Operationen beobachtet und wurden erst nach Perforationen oder Blutungen festgestellt. Von fünf Kindern starb ein Neugeborenes mit akutem Gastroduodenalulkus, und zwar im Rahmen einer Sepsis mit subarachnoidal Blutung. Chronische Ulzera wurden vorwiegend nach dem sechsten Lebensjahr festgestellt. Neben Bauchschmerzen und Nabelkoliken wurden ebenfalls Perforationen und Blutungen beobachtet, die in einigen Fällen ohne vorherige Symptomatik auftraten. Von den 23 Patienten mußten drei wegen einer Ulkusperforation und zwei wegen Magen-Duodenal-Blutung operiert werden. Die Blutungen wurden durch einfache Umstechungen versorgt, während bei den Perforationen zweimal übernäht und einmal exzidiert wurde. Von den 22 überlebenden Kindern konnten 14 sechs Monate bis zwölf Jahre nach der Erstmanifestation der Erkrankung nachuntersucht werden, ohne daß bei einem der Patienten, einschließlich der fünf operierten Kinder, ein Rezidiv festzustellen war. Das kindliche Ulkus ist häufiger, als allgemein angenommen wird. Seine Therapie ist überwiegend konservativ. Bei Blutungen oder Perforationen sollte man sich auf den kleinstmöglichen Eingriff beschränken.
Summary
Within a period of 14 years 23 children were treated for peptic ulcer (0.039% of all inpatients). Acute ulcers were seen in neonates or after major surgery, and were diagnosed only after perforation or bleeding. Chronic ulcers predominantly occurred after the sixth year. In addition to abdominal pain and colic, perforation and haemorrhage were also seen, the latter occasionally without previous symptoms. Three children were operated on for perforation, two for gastroduodenal haemorrhage. One of them, a neonate, died of septicaemia with subarachnoid haemorrhage. The bleedings were stopped by purse-string suture, the perforations by oversewing in two, local excision in one. Follow-up examination was undertaken in 14 of the 22 surviving children six months to 12 years after the initial manifestation. None had a recurrence. It is concluded that peptic ulcer is more frequent in children than is generally supposed. Treatment is mainly conservative. In case of perforation or haemorrhage the least possible surgical intervention should be practised.