Dtsch Med Wochenschr 1979; 104(40): 1401-1405
DOI: 10.1055/s-0028-1129109
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Wiedereröffnung verschlossener Kranzgefäße im akuten Infarkt mit Hilfe von Kathetern

Transluminale RekanalisationRecanalization by catheter of the occluded artery after acute myocardial infarction (transluminal recanalization)P. Rentrop, H. Blanke, V. Wiegand, K. R. Karsch
  • Medizinische Universitätsklinik Göttingen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei zehn Patienten mit akutem Infarkt wurde 6,6 ± 7,1 Stunden nach Symptombeginn das verschlossene Infarktgefäß mit Hilfe von Spezialkathetern und Führungsdrähten wieder eröffnet. Es traten keine Komplikationen im Zusammenhang mit der Rekanalisation auf. Sofort nach der Wiedereröffnung lagen anstelle des Totalverschlusses 80-95%ige Verengungen vor. Bei der Nachangiographie im chronischen Infarktstadium war das Rekanalisationslumen in allen Fällen offen. In sechs Fällen hatte es deutlich an Weite zugenommen. Die Änderungen der linksventrikulären Funktion vom akuten zum chronischen Infarktstadium wurden bei acht transluminal rekanalisierten Patienten ermittelt. Die Ejektionsfraktion stieg bei sechs der acht Patienten an. Im Gegensatz hierzu fiel sie bei zehn von 13 konservativ behandelten Infarktpatienten mit vergleichbarem angiographischem Befund im Akutstadium ab. Die ersten Erfahrungen mit der transluminalen Rekanalisation zeigen, daß die Wiedereröffnung von akut verschlossenen Kranzgefäßen mit Hilfe von Kathetern ohne negative Folgen möglich ist. Durch die frühzeitige Wiederherstellung des Flusses kann möglicherweise untergangsbedrohtes Myokard gerettet werden. Es erscheint gerechtfertigt, die Methode bei ausgewählten Patienten weiter anzuwenden und an ihrer Verbesserung zu arbeiten.

Summary

Using guide-wires and special catheters the occluded infarct-related coronary artery was re-canalized in 10 patients with acute myocardial infarction 6.6 ± 7.1 hours after the onset of symptoms. There were no complications. Immediately after re-canalization there were 80-95% lesions at the site of the previous occlusion. Angiography, performed in 9 patients in the chronic stage of myocardial infarction, revealed patency of the recanalized vessel in all instances. There was a marked decrease in the narrowing at the time of the second angiogram in 6 patients. Changes in left ventricular function from the acute to the chronic stage were assessed in 8 patients: the ejection fraction increased in 6. The results of this pilot study indicate that transluminal recanalization of acutely occluded coronary arteries is possible without harmful side-effects. Early restoration of flow may salvage the jeopardized myocardium. Further application of this method of treatment in selected patients and efforts to improve the technique seem to be justified.