Dtsch Med Wochenschr 1979; 104(30): 1068-1071
DOI: 10.1055/s-0028-1129039
Originalien

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Akute lymphoblastische Leukämie und maligne Non-Hodgkin-Lymphome im Kindesalter

Computertomographische Befunde nach prophylaktischer Schädelbestrahlung und ChemotherapieAcute lymphoblastic leukaemia and malignant non-Hodgkin-lymphoma in childhoodP. Gutjahr, K. Kretzschmar
  • Kinderklinik (Direktor: Prof. Dr. J. Spranger) und Abteilung für Neuroradiologie (Vorstand: Prof. Dr. S. Wende), Universitätskliniken Mainz
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Publication Date:
04 May 2009 (online)

Zusammenfassung

28 Kinder mit akuten lymphoblastischen Leukämien und sieben mit malignen Non-Hodgkin-Lymphomen wurden 2—84 Monate nach Diagnose der Erkrankung einer computertomographischen Untersuchung des Gehirns zugeführt. Die Behandlung dieser Kinder hatte eine Schädelbestrahlung mit einer Herddosis von 1500—2400 R 60Co in der initialen Behandlungsphase eingeschlossen, ferner 4—5 intrathekale Methotrexat-Injektionen in einer Dosis von 10 mg/m2 Körperoberfläche pro dosi während der Phase der Schädelbestrahlung. Auffällige computertomographische Befunde wurden bei zehn Kindern erhoben. Bei einigen Kindern waren computertomographische Untersuchungen auch schon vor der Therapie am Zentralnervensystem erfolgt. Sofern dabei abnorme Befunde festgestellt worden waren, zeigten sie sich bei der Nachuntersuchung unverändert; ein erheblicher Teil der später als abnorm befundeten Auffälligkeiten war also bereits vor der Therapie vorhanden. Offenbar bestehen pathologische Veränderungen im Computertomogramm bei einer relativ großen Zahl von Kindern nach akuten lymphoblastischen Leukämien und Non-Hodgkin-Lymphomen; es scheint, daß diese Veränderungen überwiegend aber bereits vor der Therapie am Zentralnervensystem gefunden werden können. Es ist unwahrscheinlich, daß die prophylaktische Behandlung am Zentralnervensystem gehäuft pathologische, im Computertomogramm nachweisbare Hirnveränderungen verursacht.

Summary

28 children with acute lymphoblastic leukaemia and 7 with malignant non-Hodgkin-lymphoma had a computerised tomography (CT) of the brain 2—84 months after the diagnosis was made. The treatment of these children included skull irradiation with a local dose of 1500—2400 R 60Co in the initial therapeutic phase and 4—5 intrathecal methotrexate injections in a dose of 10 mg/m2 body surface per dose during the phase of the skull irradiation. Abnormal CT results were found in 10 children. In some children CT investigations were also performed before the treatment to the CNS began. Abnormal findings before treatment remained unchanged in the follow-up investigations. Thus a large proportion of the abnormalities described had been present before treatment. It appears that pathological changes in the computer tomogram occur in a relatively large number of children after acute lymphoblastic leukaemia and non-Hodgkin-lymphoma, and that most of these changes can be found before CNS treatment. It is unlikely that prophylactic treatment to the CNS can cause pathological changes in the brain detectable by computerised tomography.