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DOI: 10.1055/s-0028-1127289
Die Diagnose der Lageveränderungen des Uterus und der übrigen Genitalabschnitte. II. Lageveränderung der Scheidenwände und der Nachbarorgane (Schluß aus Nr. 37.)
Publication History
Publication Date:
06 August 2009 (online)
Zusammenfassung
Lageveränderungen der Gebärmutter sind vielfach etwas Nebensächliches, häufig nur Begleit- und Folgeerscheinung genitaler Prozesse, durch die die Therapie bestimmt wird. Bei der Retroversio flexio uteri besonders ist der Nachweis des Vorhandenseins oder Fehlens von Komplikationen (Prämetritis, Adnexentzündung usw.) Hauptaufgabe der Diagnose. Eine Verwechslung der Retroversioflexio mit einem retrouterinen Tumor, einem Exsudat, einer Hämatozele ist eigentlich nur bei gleichzeitig bestehender Gravidität möglich. Zur Feststellung, ob eine Retroflexion des graviden Uterus mobil ist oder nicht, ist die Narkoseuntersuchung oft nicht zu entbehren. Auf Inversio uteri ist die trichterförmige Vertiefung des Gebärmuttergrundes stets suspekt, um nicht zu sagen beweisend. Bei der Lageveränderung der Scheidenwände ist im Interesse der Wahl reparativer Maßnahmen auf den Umfang der Mitbeteiligung der Blase und des Rektums, auf die Lage des Uterus Bedacht zu nehmen. Täuschungen über den Grad des Vorfalls können durch vorangegangene Ruhelage und absichtliche Reposition hervorgerufen werden. Sehr schwierig ist die Diagnose der Torsion der Adnexe, die infolge Stauung, Hämatosalpinxbildung stielgedrehte Eierstocksgeschwülste, Hämatozelen usw. vortäuschen. Differentialdiagnostisches Zeichen ist die Durchsichtigkeit und Dünnflüssigkeit des blutigen Punktats.