Dtsch Med Wochenschr 1927; 53(31): 1301-1303
DOI: 10.1055/s-0028-1126721
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Pemphigus vegetans

A. E. Ruete
  • Aus der Universitäts-Hautklinik in Marburg a. L.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. August 2009 (online)

Zusammenfassung

Auf Grund dieses Falles und des Studiums der Literatur möchte ich mich daher betreffs der Aetiologie des Pemphigus vegetans dahin aussprechen, daß wir bei dieser Krankheit wohl ein abgeschlossenes klinisches Bild vor uns haben, das weder durch bestimmte Erreger noch durch bestimmte Erkrankungen des Zentralnervensystems hervorgerufen wird, sondern eine Folge von Störungen im inneren Organismus ist, mögen diese nun auf dem Gebiete des Stoffwechsels oder der inneren Sekretion beruhen, und daß der Pemphigus vegetans nur ein Symptom für andere, im Körper sich abspielende Vorgänge ist. Es ist also jeder derartige Fall daraufhin auf das sorgfältigste zu untersuchen.

Für diese Anschauung spricht auch, daß, wie z. B. Kohlenberger nachgewiesen hat, bei vielen Fällen von Pemphigus und Pemphigus vegetans Kochsalzretention nachgewiesen wurde. Daß auch bei anderen Hautkrankheiten ein Sistieren der Menstruation gefunden wurde, spricht meiner Meinung nach nicht gegen diese Annahme, da doch viele Hautkrankheiten durch Störungen des Gesamtorganismus, wenn nicht hervorgerufen, so doch wenigstens begünstigt werden.