Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(7): 259-261
DOI: 10.1055/s-0028-1126277
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zum Basedowproblem1)

Kurt Dresel - Assistent der Klinik, Unter Mitarbeit von Martin Goldner, Fred Himmelweit
  • Aus der II. Medizinischen Universitätsklinik der Charité in Berlin. (Direktor: Prof. G. v. Bergmann)
1) Vortrag, gehalten im Verein f. Inn. Med. am 7. I. 1929. Diskussion vgl. Nr. 6 S. 252.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Juli 2009 (online)

Zusammenfassung

Wir haben also durch unsere Untersuchungen der Milchsäurearbeitskurve die vermehrte Oxydation der Muskulatur indirekt nachweisen können. Wir haben gezeigt, daß das Thyroxin direkt nicht oder nur in geringem Maße die Oxydationen der Gewebe anfacht, daß aber nach Thyroxininjektion in der Leber Eiweißabbauprodukte in vermehrter Menge auftreten und daß diese, insbesondere das Tyrosin, geeignet sind, die Oxydationen zu steigern. Wir haben aus diesen Befunden auf einen Circulus vitiosus geschlossen, in dem das Thyroxin zu vermehrtem Auftreten von Tyrosin führt und dieses nun durch Koppelung an Jod in der Schilddrüse zu Thyroxin aufgebaut wird. Den Befund der Glykogenverarmung der Leber als Folgen der Thyroxineinwirkung haben wir für eine einfache Standardisierungsmethode des Thyroxins verwendet, eine Methode, mit der sich noch 0,05 mg Thyroxin nachweisen lassen. Mit dieser Methode haben wir im Blut von Patienten mit Basedow, Basedowoid und Miniaturbasedow sine morbo eine thyroxinähnliche Substanz von weit stärkerer Wirksamkeit als das synthetische Thyroxin nachweisen können [4)].

1 4) Ausgeführt mit Untersützung der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft.

1 4) Ausgeführt mit Untersützung der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft.