Dtsch Med Wochenschr 1931; 57(18): 749-751
DOI: 10.1055/s-0028-1124467
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Ueber Einteilung und Verlauf der Neurosyphilis

Georg L. Dreyfus, Karl Mayer
  • Aus der Abteilung und Poliklinik für Nervenkranke am Städt. Krankenhause (Sandhof) in Frankfurt a. M. (Direktor: Prof. G. L. Dreyfus.)
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Publication Date:
06 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Die hier gezeigten, auf Grund der klinischen Beobachtungen angenommenen typischen Verlaufsformen der Neurosyphilis, die wir graphisch darzustellen versuchten, zwingen uns, uns prognostisch und therapeutisch so zu verhalten, als ob es eine einheitlich verlaufende Nervensyphilis gäbe.

Lediglich in der Spätlatenz, d. h. im 4. Jahre nach der Infektion, gibt uns das Ergebnis der Liquoruntersuchungen die Möglichkeit, verwertbare prognostische Schlüsse zu ziehen. Die Liquorkontrolle muß also für diesen Zeitpunkt unter allen Umständen gefordert werden. Ist der Liquor dann negativ — am zweckmäßigsten dann im Abstand von œ—1 Jahr 2mal untersucht —, so ist eine zentral nervöse syphilitische Erkrankung kaum mehr zu befürchten. Ist er positiv, so ist, wenn nicht besondere Umstände dagegen sprechen, eine kombinierte Malaria-Salvarsankur indiziert. Gelingt es, den Liquor dadurch dauernd zu sanieren — auch hier 2malige Liquorkontrolle im Abstand von œ—1 Jahr —, so ist, wenn tabische Symptome fehlen, die Prognose im allgemeinen günstig.

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