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DOI: 10.1055/s-0028-1124110
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Hygiene beim Operieren – Ergebnisse der infektionshygienischen Überwachung von Operationseinheiten in Frankfurter Krankenhäusern 2007 im Vergleich mit 2000
Hygienic Procedures in Operating Theatres − Data Obtained by Hygiene Control Measures of the Public Health Service at Frankfurt am Main in 2007 Compared with 2000Publication History
Publication Date:
02 April 2009 (online)
Zusammenfassung
Hintergrund: In Krankenhäusern in Deutschland treten ca. 500 000–800 000 nosokomiale Infektionen pro Jahr auf. Ein Drittel davon wäre durch Hygienemaßnahmen zu vermeiden, die in den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert-Koch-Institut zusammengestellt sind. Die Gesundheitsämter sind gesetzlich verpflichtet, die Einhaltung der Hygiene in den Krankenhäusern zu überwachen. Nachdem in Frankfurt am Main im Jahre 2000 alle klinischen Operationsbereiche überwacht worden waren, wurde diese Überprüfung im Jahre 2007 wiederholt. Die Ergebnisse werden nachfolgend im Vergleich vorgestellt.
Methode: Mit einer Checkliste, die auf den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention basierte, wurden Angaben zum Raumprogramm und den raumlufttechnischen Anlagen erfragt, darüber hinaus wurden im Rahmen ausführlicher checklistenbasierter Begehungen die Hygiene des OP-Personals, die Hygiene beim Umgang mit dem Patienten, die Reinigung und Desinfektion der Räume sowie die Aufbereitung des Anästhesiematerials und der OP-Instrumente vor Ort beobachtet und überprüft.
Ergebnisse: 2007 wurden insgesamt 16 Krankenhäuser mit 29 OP-Bereichen und 122 OP-Sälen begangen (2000: 18 Häuser, 36 Bereiche und 106 Säle). Zwischen 2000 und 2007 waren zwei kleine Krankenhäuser (<300 Betten) und mehrere dezentrale OP-Bereiche von Kliniken geschlossen und in anderen Häusern neue OP-Einheiten gebaut worden. 46 (37,7%) der im Jahr 2007 erfaßten 122 OP-Säle waren seit der letzten Begehung neu gebaut worden. Im Jahre 2007 war die räumliche Ausstattung der OP-Bereiche, insbesondere mit Schleusen, besser als 2000. Erhebliche Verbesserungen waren auch bei den OP-Materialien, der Flächenreinigung, der Aufbereitung des Anästhesiezubehörs und der OP-Instrumente zu verzeichnen. Die Aufbereitung der OP-Instrumente erfolgte inzwischen in allen Kliniken nach standardisierten und validierten Verfahren (2000: in keinem Haus validierte Verfahren und in 46% der OP-Bereiche noch sog. Blitzsterilisatoren).
Diskussion: Im Jahre 2007 war in den Frankfurter Kliniken eine deutlich verbesserte Struktur- und Prozessqualität der Hygiene in den OP-Bereichen als im Jahre 2000 festzustellen. Dies betraf nicht nur das Raumprogramm, sondern auch die eingesetzten OP-Materialien, die Flächendesinfektion, insbesondere aber die Aufbereitung der Medizinprodukte.
Abstract
Background: Good hygiene practice in hospitals and in operating theatres is mandatory to minimise nosocomial postoperative infections. Special guidelines of the German commission for hospital hygiene and infection prevention are available. Public health departments are obliged to control the implementation of appropriate hygienic measures in clinics. Here, the data of the hygiene control visits to all operating units in clinics in Frankfurt/Main in 2007 are presented, and compared to the data obtained in 2000.
Methods: The constructive and functional as well as the personal hygiene were surveyed in all operating theatres in hospitals in Frankfurt/M, using a very detailed checklist with more than 100 items, based on the guidelines of the German commission for hospital hygiene and infection prevention. Checklist and control procedure in 2007 were identical to those used in 2000.
Results and Discussion: Since 2000, two clinics and several peripheral OP theatres have been closed, whereas in other clinics new operation theatres have been built, so that in 2007 in 16 hospitals 29 operating wards with 122 operating theatres were controlled (2000: 18 hospitals, 36 operating wards and 106 operating theatres). Layout of rooms, equipment with operating materials, cleaning and disinfection of surfaces, of anaesthetic devices as well as of surgical instruments were very much improved. In 2007, in all clinics, surgical instruments were processed according to standardised and validated methods (2000: 0!). In total, great improvements in hygiene procedures in operating units in Frankfurt/Main could be seen in 2007, compared to 2000.
Schlüsselwörter
nosokomiale Infektionen - Krankenhaus - postoperative Infektionen - Hygiene - Hygieneüberwachung - Gesundheitsamt
Key words
nosocomial infection - postoperative infection - hospital - hygiene - operating theatre - public health control visits
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Korrespondenzadresse
PD Dr. U. Heudorf
Stadtgesundheitsamt Frankfurt
Abteilung Medizinische Dienste und Hygiene
Braubachstraße 18–22
60311 Frankfurt
Email: ursel.heudorf@stadt-frankfurt.de