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DOI: 10.1055/s-0028-1123275
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Die Entwicklung der Krebssterblichkeit in zehn deutschen Großstädten
Publication History
Publication Date:
01 September 2009 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/dmw/193828/lookinside/thumbnails/10.1055-s-0028-1123275-1.jpg)
Zusammenfassung
Es würde das Verhalten der Krebssterblichkeit bei gegenwärtig mehr als 9,4 Millionen deutscher Großstadteinwohner innerhalb eines Zeitraumes von 30 Jahren verfolgt. Die Krebssterblichkeit ist bei Berücksichtigung der Altersverschiebung in den meisten Altersgruppen eher geringer ols stärker geworden. Die starke Zunahme der Krebssterblichkeit bei den Greisen geht vorwiegend auf ein erheblicheres Absinken der Altersschwächen zurück. Soweit als angängig, wurde die ortsansässige Bevölkerung berücksichtigt. Wo dies nicht möglich war, dürften jedoch auch die von auswärts, „zum Sterben” in die Großstadt gekommenen Krebskranken keine ausschlaggebende Rolle spielen, da die Zahl der aus den Riesenstädten selbst stammenden Krebsopfer den Zuzug von außen verschwindend klein erscheinen läßt. Außerdem wird dieser geringe Zuzug von tatsächlich in die Erhebungsgroßstädte zuständigen Personen teilweise wieder wettgemacht. Hier zeigt sich der Vorteil der Wahl größter Verwaltungseinheiten für derartige Untersuchungen. Außer Nürnberg, Hannover und Duisburg wurden ja nur Städte mit mehr als einer halben Million Einwohner berücksichtigt.
Somit wird also an einem möglichst eindeutigen Material bewiesen, daß von einer vermehrten Krebsbedrohung des einzelnen Deutschen heute keine Rede sein kann. Krebsfurcht ist deshalb ebensowenig am Platz wie ein zu rosiger Optimismus. Da jedoch immer mehr Deutsche längere Jahrzehnte jenseits des 30.—40. Lebensjahres am Leben erhalten werden, wächst der Anteil der krebsbedrohten Bevölkerung stetig. Demnach ist die durch die Altersverschiebung bedingte biologische Zunahme der Krebsbedrohung der Gesamtbevölkerung noch keineswegs abgeschlossen.
Daraus folgert für die Gesundheitsführung die Notwendigkeit, alle Maßnahmen einer vorbeugenden und nachgehenden Krebsbekämpfung zu treffen.