Dtsch Med Wochenschr 1935; 61(40): 1597-1599
DOI: 10.1055/s-0028-1122591
Forschungsergebnisse

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Über den Karotissinusreflex beim Menschen

H. Urban
  • Psychiatrisch-Neurologischen Universitätsklinik in Wien. Vorstand: Prof. O. Pötzl
Further Information

Publication History

Publication Date:
03 September 2009 (online)

Zusammenfassung

In dem Bestreben, neue Wege in der Epilepsiebehandlung zu finden, war unter anderem versucht worden, den Einfluß des Karotissinusnerven auf die Epilepsie zu überprüfen, da des öfteren ein Zusammenhang zwischen Karotisdurchblutung und Epilepsie angenommen worden war. Es wurde gefunden, daß ein sicherer Einfluß des Sinusnerven auf die Epilepsieanfälle nicht besteht, somit der auf dieser Annahme beruhende therapeutische Weg der Sinusnervzerstörung nicht gangbar ist.

Es wurde der regulatorische Einfluß des operativ freigelegten Sinusnerven auf den Kreislauf am Menschen überprüft und gefunden, daß a) Reizung des Sinusnerven eine deutliche Drucksenkung, b) Ausschaltung desselben eine deutliche Blutdrucksteigerung hervorruft.

Diese Effekte, die fast ausnahmslos vorhanden sind, erscheinen in ihrer Stärke in erster Linie vom Alter des Untersuchten abhängig. Neben diesen Wirkungen sind noch inkonstante Veränderungen in der Diurese und in der Atmung feststellbar.

Somit ist die einwandfreie Existenz einer solchen Regulation auch am Menschen neuerlich erwiesen.