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DOI: 10.1055/s-0028-1121258
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Strophoral
Zur Erneuerung der oralen StrophanthustherapiePublikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Juni 2009 (online)
Zusammenfassung
Es ist gelungen, im „Strophoral” eine Arznei zu schaften, durch die Strophanthin oral gegeben und auf dem Wege der sublingualen und gastroenteralen Resorption in beliebiger Intensität herzwirksam gemacht werden kann.
Als ein Strophanthuspräparat hat das „Strophoral” dieselben Vorzüge vor allen Digitalis- und sonstigen Digitaloidglykosiden wie das intravenöse Strophanthin.
Vor dem intravenösen Strophanthin hat das „Strophoral” jedoch noch die Vorzüge, daß
a) der objektiv nachteilige und subjektiv oft lästige „Stoß”-effekt der intravenösen Injektion wegfällt;
b) die Wirkungskontinuität des mehrmals täglich zugeführten Strophorals die Insuffizienzbehandlung viel wirksamer und rascher zu Erfolgen gedeihen läßt, als die selteneren intravenösen Gaben mit ihrem ungesunden Schaukeln zwischen „Stoß” und Wirkungsabfall;
c) damit stark glykosidbedürftigen Herzen eine größere (d. h. ausreichende) Strophanthinmenge zugeführt werden kann als auf intravenösem Wege.
Der praxistechnische Vorteil des Strophorals liegt darin, daß das Strophanthin als therapeutisch wertvollstes aller Herzglykoside nun auch für die große Zahl der ambulanten Herzkranken dem einfachen und billigen Alltagsgebrauch erschlossen ist, während es noch als Injektionsmittel dringenden Sonderfällen und den wenigen Anstaltskranken vorbehalten war. Der Kranke kann jetzt unter Überwachung durch den Arzt seine Herzbehandlung nach Bedarf und Erfolg selbst durchführen, wie ein Diabetiker seine Insulin- und Diätbehandlung.
Diese Ergebnisse lassen es nunmehr als gerechtfertigt erscheinen, die neue Anwendungsart des Strophanthins der Öffentlichkeit vorzulegen.