Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(33/34): 1007-1010
DOI: 10.1055/s-0028-1121255
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Blutzuckerkurven, Glukagoneffekt und Adrenalin-Hyperglykämie nach i.v. Zufuhr von Invert- und Traubenzucker

Rudolf Remy, Karl-Heinz Jaeger
  • Städt. Krankenhaus Bielefeld (Innere Abteilung) (Chefarzt: Prof. Dr. H. J. Wolf)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. Juni 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Bei Stoffwechselgesunden wird das Verhalten der Blutzuckerkurve nach i.v. Belastung mit Œ g/kg KG. Invertzucker, Œ und ⅛ g/kg KG. Traubenzucker verfolgt. Bestimmung der Gesamtreduktion nach Hagedorn-Jensen, der Fruktose nach Martin. Invertzucker verschwindet schneller aus dem Blut als gleiche Gewichtsmengen Traubenzucker, und zwar zuerst der Traubenzuckeranteil. Dies wird auf die erleichterte Bildung des „Gleichgewichtsesters” zurückgeführt.

2. Die initiale Hyperglykämie nach Insulininjektion (Glukagoneffekt) ergibt bei Invert- und Traubenzuckervorbehandlung praktisch gleiche Werte. Rückschlüsse auf den Leberglykogengehalt können daher hieraus nicht gezogen werden.

3. Die Hyperglykämie nach Adrenalin erreicht nach Invertzuckervorbehandlung höhere Werte als nach Traubenzuckervorbehandlung. Daraus wird auf die bessere Leberglykogenbildung aus Invertzucker geschlossen.

4. Auf Grund des gelegentlichen Wiederauftretens der Fruktose unter Insulin bzw. Traubenzucker bei Invertzuckervorbehandlung wird die Existenz einer „Differenzfruktose” zur Diskussion gestellt.