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DOI: 10.1055/s-0028-1121252
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Ergebnisse zweijähriger Urethanbehandlung bei Leukosen (1946—1948). II.* Chronische Lymphadenosen (mit Sarkomatosen im lymphatischen System)
* Vgl. I. in D.m.W. 1949, 31/32: 953.Publication History
Publication Date:
02 June 2009 (online)
Zusammenfassung
Bei der stark schwankenden Lebenserwartung der Kranken mit lymphatischer Leukämie ergibt die Feststellung, daß in 2 Jahren unter Äthyl-Urethan-Behandlung von 15 Fällen nur 1 Fall (der dazu noch mit Drüsentuberkulose durchseucht war) gestorben ist, im Gegensatz zu 9 Todesfällen bei 20 urethanbehandelten chronischen Myelosen, ein unzutreffendes Bild.
Im Gegensatz zu den Erwartungen aus Tierversuch und Arzneiprüfung am Gesunden sprechen lymphatische Leukosen weniger zuverlässig auf Urethan an. Wir benötigten im Durchschnitt für eine Kur 112 g und sahen entscheidendes Absinken der Leukozytenzahlen meist erst nach zwei Drittel der im Einzelfalle notwendigen Kurdosis. Es gibt aber auch Fälle, die nach wesentlich kleinerer Dosis lange Zeit ohne Therapie auskommen.
Reizphasen der Lymphozytopoese unter Urethan waren bei unseren Fällen ohne Beziehung zum Erfolg. Auch die subjektive Bekömmlichkeit läßt keine Rückschlüsse auf den Therapieerfolg zu. Ein wichtiges Kriterium für die Güte der Urethanwirkung ist das Hb.-Verhalten.
Auch hochgradige Einengung des Myelons durch lymphatische Wucherungen ist keine Kontraindikation gegen Urethan, wenn die Gefahren der myeloischen Insuffizienz rechtzeitig durch Überbrückung mit Penicillin (30 000 Einheiten alle drei Stunden i.m.) und Bluttransfusionen gebannt werden.
Erhebliche Lymphknoten- und Milzvergrößerung, überhaupt grobe örtliche lymphatische Wucherungen, die nach drei Urethankuren nicht wesentlich zurückgegangen sind, sollten der Röntgenstrahlenbehandlung zugeführt werden.
Sarkomatosen im lymphatischen System reagieren mitunter überraschend gut auf Äthyl-Urethan. Bei Fällen mit ungenügendem Erfolg soll man schon nach der ersten Kur zur Röntgenstrahlenbehandlung übergehen.