Dtsch Med Wochenschr 1937; 63(3): 94-96
DOI: 10.1055/s-0028-1120934
Forschungsergebnisse

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Hanganatziu-Deichersche Probe beim „lymphämoiden Drüsenfieber”

Fritz Wolf - Assistenzarzt
  • Städtischen Krankenhaus St. Georg (Med. Abt.) in Leipzig. Leitender Arzt: Prof. Seyfarth
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. Mai 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei allen untersuchten 13 Kranken mit klassischem lymphämoidem Drüsenfieber war die heterophile Antikörperreaktion, HD.-Reaktion genannt, positiv. Im Verein mit den klinischen Untersuchungen und mit dem für diese Krankheit kennzeichnenden Blutbefund ist die HD.-Reaktion ein wertvolles diagnostisches Hilfsmittel. Untrüglich zur Erkennung des lymphämoiden Drüsenfiebers ist die HD.-Probe jedoch nicht. Auch sie hat ihre Fehler:

1. Erst Agglutinationstiter von über 1 : 64 sind als positiv zu verwerten.

2. Als Fehlerquellen sind zu vermeiden: Berührung des Blutserums mit Säuren, Alkalien, Alkohol, mit Kork- und Gummipfropfen.

Ohne Kälteeinwirkung erhält man immer einen negativen Ausfall der HD.-Probe.

3. Wahrscheinlich sind es nicht die noch unbekannten lymphotropen Erreger des Drüsenfiebers, die den positiven Ausfall der HD.-Probe bewirken. Nach unseren Untersuchungen können auch atypische lymphatische Zellen und deren Zerfallsstoffe bei anderen Krankheiten mit starker lymphatischer Reaktion als Antigen wirken und somit eine positive HD.-Probe hervorrufen.

4. Wir beobachten dies und damit einen irreführenden positiven Ausfall der HD.-Reaktion bei einigen, aber nicht allen Erkrankungen an lymphatischer Leukämie, an Scharlach und an Typhus abdominalis. Diese Krankheiten scheinen nur im Zustand der stärksten lymphatischen Abwehrreaktion eine positive HD.-Probe zu zeigen.

    >