Dtsch Med Wochenschr 1944; 70(5/06): 66-68
DOI: 10.1055/s-0028-1118840
Wehrmedizin

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Feldbeobachtungen über die Reizblase (Ihre Deutung als vegetative Regulationsstörung)

Ludwig Meuwsen - Oberarzt in einer San.-Kompanie
  • Ortslazarett einer Sanitäts-Kompanie Komp.-Chef: Stabsarzt Dr. Steinert
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei dem Krankheitsbild der Reizblase handelt es sich wohl um eine vegetative Regulationsstörung, die durch Kältereize von der Haut auf reflektorischem Wege zu einer Störung der Blaseninnervation führt. Die sich nach dieser Auffassung ergebende Behandlung muß die vegetative Regulationslage des Erkrankten berücksichtigen. Im Falle einer Vagotonie bewähren sich vor allem die Mittel der unspezifischen Umstimmung wie Eigenblutinjektion und Pyrifer. Bei dem Zeichen einer sympathikotonen Reaktionslage sowie bei den Fällen, die eine sichere Einteilung nach der einen oder anderen Seite nicht zulassen, sind vor allem die Hirnstammnarkotika, wie Luminal oder Kombinationspräparate in Gestalt von Belladenal, Bellergal o. ä., indiziert. Auf die vorbeugende Aufgabe des Truppenarztes wird besonders hingewiesen.