Dtsch Med Wochenschr 1947; 72(37/38): 535-537
DOI: 10.1055/s-0028-1118763
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zur Frage der Rhinitis vasomotorica

Otto E. Riecker
  • Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenkranke Freiburg i. Br.
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Bei Kranken, die an einer Rhinitis vasomotorica allergischer oder unklarer Genese leiden, läßt sich, im anfallsfreien Stadium vermittels des Hauttestes eine gegenüber der Norm gesteigerte Empfindlichkeit gegen Histamin nachweisen. Die Reaktion dieser Kranken gegenüber Azetylcholin unterschied sich nicht von der Reaktion normaler Kontrollpersonen.

Dieselbe hyperergische Reaktionsweise gegenüber Histamin ließ sich am antwortbereiten Gewebe selbst, also an der Nasenschleimhaut, beobachten. Wird die Nasenschleimhaut eines Patienten mit Rhinitis vasomotorica im anfallsfreien Stadium mit Histaminlösung 1:1000 gepinselt, so läßt sich ein typischer vasomotorischer Anfall auslösen. Beim Normalen fehlt diese Gewebsantwort.

Einzelbeobachtungen sprechen dafür, daß auch bei Kranken, die nie eine Rhinitis vasomotorica gehabt haben, die aber an irgendeiner anderen Überempfindlichkeitserkrankung leiden, durch den Nasenschleimhauttest die Histaminergie nachgewiesen werden kann.

Der positive Nasenschleimhauttest mit Histamin gibt Hinweise auf die Möglichkeit einer wirksamen Behandlung mit Antihistaminsubstanz (Antistin).