Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(24): 763-766
DOI: 10.1055/s-0028-1118504
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Brauchbarkeit neuerer Leberfunktionsproben am Serum

K. Peter Eymer, Nepomuk Zöllner
  • Städt. Krankenhaus Mariahilf (Chefarzt: Dozent Dr. A. Herrlich) und der Univ.-Nervenklinik (Dir.: Prof. Dr. G. Stertz) in München
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

1. Im Gegensatz zu Wuhrmann, Wunderly und Bubb (31) erscheint uns der Cephalin-Cholesterin-Flockungs-Test eine sehr empfindliche Probe der Leberfunktion zu sein. Die Beurteilung unspezifischer Ausfälle ist meistens einfach.

2. Der Thymol-Trübungs-Test ist ebenfalls eine empfindliche Probe der Leberfunktion. Auffallend ist seine Empfindlichkeit bei kardialer Stauung.

3. Beide Teste sind bei mechanischem Ikterus meist negativ und deshalb differentialdiagnostisch verwendbar, vor allem, wenn man, wie das in der anglo-amerikanischen Literatur üblich ist, lediglich drei- und vierfach positive Cephalinflockungen als für einen Leberschaden beweisend ansieht. Der Cephalin-Test ließ bei Beachtung der Flockungsstärke eine Verlaufskontrolle zu, ebenso das Weltmannband.

4. Die Cadmiumprobe zeigt gewöhnlich Entzündung an. Als Leberfunktionsprobe erschien sie uns nicht brauchbar.

5. Bemerkenswert ist die Empfindlichkeit des (modifizierten) Weltmannbandes und seine Brauchbarkeit zur Differentialdiagnose des Ikterus. Die Möglichkeit der Verschleierung schränkt die Brauchbarkeit allerdings ein.

6. Der Prozentsatz positiver Takataproben ist auffallend gering. Zusammen mit der technischen Umständlichkeit erscheint uns seine Durchführung bei Anwendung des einfachen Cephalinflockungstestes nicht mehr nötig.