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DOI: 10.1055/s-0028-1118476
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Beobachtungen über den Einfluß der Typhusschutzimpfung auf den Verlauf typhöser Erkrankungen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Juni 2009 (online)
Zusammenfassung
1. Untersucht man vergleichend den Verlauf typhöser Erkrankungen bei Geimpften und Nichtgeimpften, so zeigt sich, wenn die Impfung kurzzeitig (eins bis sieben Tage) vor Ausbruch der Infektion erfolgt ist, ein besonders schwerer Verlauf. Es kann als statistisch gesichert angesehen werden, daß, gemessen an der Letalität und Rezidivrate, diese Patienten erheblich ungünstiger dastehen als Nichtgeimpfte. Dieser Tatbestand wird am besten durch die Anerkennung einer kurzfristigen negativen Phase erklärt.
2. Zwei bis vier Wochen vor Ausbruch der Erkrankung schutzgeimpfte Personen zeigen bei Anlegung der gleichen Maßstäbe einen wesentlich günstigeren Verlauf als Nichtgeimpfte. Vielleicht erklären sich aus dieser Tatsache die Beobachtungen Bertrams, die die Schutzimpfung in der Inkubation als besonders wertvoll erscheinen lassen.
3. Der Impfschutz dauert höchstens sechs Monate.
4. Es ist durch weitere Untersuchungen zu prüfen, ob durch zweimalige Schutzimpfung nicht ein besseres Ergebnis hinsichtlich des Krankheitsverlaufes zu erreichen ist, als durch die allgemein übliche dreimalige Vakzination.
5. Impfungen in der Inkubation, also nach Ausbruch einer Typhusepidemie, sind nicht so ungefährlich, wie das oft dargestellt ist.